Liboriuskapelle Creuzburg
Liboriuskapelle Creuzburg
© Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen
Michael-Praetorius-Platz 2
99831 Creuzburg
Fon 036926 82459
Fax 036926 99761
In der Liboriuskapelle fand 1523 die erste evangelische Predigt in Creuzburg statt, danach wurde Creuzburg schnell evangelisch. Die gerade erst fertiggestellte Wandmalerei wurde vermutlich bald wieder überstrichen. Es gibt keine Hinweise auf sie bis sie 1938 wieder entdeckt wurde. Kurz nach 1500 vollständig ausgemalt ist die Kapelle für Thüringen ein einmaliges Denkmal. Seit 2007 wurde die Kapelle außen und innen restauriert, die Wandmalerei vorsichtig an den Originalzustand angepaßt. Manche Bildfelder sind komplett verloren, andere teilweise zerstört, aber das theologische Bildprogramm ist in seiner Gesamtkonzeption gut nachvollziehbar.
- Baujahr: 1499
- Baustile: spätgotisch
- Besonderheiten: mit Wandmalereien aus dem Leben der Heiligen Elisabeth, der Passion Christi und dem Gleichnis vom Weltgericht ausgemalt
neue Inneneinrichtung von Metallgestalter Michael Ernst, Bechstedtstraß
Die Wandmalereien schuf Kunrad Strebel von Rotenburg, dessen Name den Schlussstein schmückt, um 1517. Sie zeigen Szenen aus dem Leben der Heiligen Elisabeth, das Wirken Jesu und seine Passion, die vierzehn Nothelfer und das Weltgericht mit Jesus auf dem Regenbogen.
Der Regenbogen symbolisiert die Erscheinung Gottes. Seine Farben bedeuten: Blau für die himmlische Herkunft des Gottessohnes, Grün für das Wirken Christi auf Erden und Rot für die Fleischwerdung Gottes in Jesus Christus. Als Zeichen für den Frieden Gottes mit seiner Schöpfung erscheint der Regenbogen nach der Sintflut am Himmel. Der Regenbogen steht für die bleibende Hoffnung, dass Gott die Menschen nicht verstößt und am Ende der Tage auf Erden die Erlösung kommt.
Die Liboriuskapelle selbst zeugt von dieser Hoffnung. Der Zweite Weltkrieg hinterließ sie stark zerstört. Die wertvollen Fresken hatten starken Schaden genommen. Mit der jüngsten Restaurierung zeigt die Gemeinde, dass Zerstörung und Verwundung nicht das letzte Wort haben, sondern dass Heilung immer wieder möglich ist.