St. Peter und Paul

Die Stadtkirche St. Peter & Paul steht am höchsten Punkt der Stadt Weißensee, wurde erstmals 1301 urkundlich erwähnt und stammt aus dem 12. Jahrhundert.



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Baujahr: 12. Jahrhundert
  • Baustile: romanisches Gebäude
  • Besonderheiten: Als ältester Teil, der noch der mittelalterlichen Ausstattung entstammt, ist in erster Linie der Altar zu nennen.
  • Öffnungszeiten Sommer:
    geöffnet von April bis Oktober zu den Öffnungszeiten des Chinesischen Gartens
    Normal: 10 bis 18 Uhr - 2020: 10 bis 17 Uhr
    Führungen auf Anmeldung: 036374-21258 (Herr Stelle)
    Die Stadt Weißensee nutzt die Kirche als Kulturkirche zu verschiedenen Anlässen
  • Gottesdienste:
    Gottesdienste finden hier in den Sommermonaten meist 1x im Monat und zu hohen Festen statt.

Profil


Veranstaltungen - Wir führen besondere Veranstaltungen durch (z.B. Konzerte oder Ausstellungen). verlässlich geöffnet - Wir führen das Signet "Verlässlich geöffnete Kirche". Gottesdienst - Bei uns findet regelmäßig Gottesdienst statt. Bibel zur Lektüre - Bei uns liegt eine Bibel zur Lektüre aus. Führungen - Wir bieten auf Nachfrage Führungen an.

Beschreibung


Die Kirche St. Peter und Paul ist der wichtigste Kirchenbau Weißensees. Obwohl über Jahrhunderte Stadtkirche und damit nicht nur wiederholt umgebaut und vergrößert, sondern ebenfalls bei mehreren Stadtbränden stark beschädigt und nachfolgend erneuert, hat sich mit ihr ein weiteres romanisches Gebäude innerhalb der Stadtgrenzen erhalten. Die Anlage der Stadt Weißensee um 1200 integrierte die bereits vorhandene Siedlung südlich der Runneburg (Burg Weißensee) und damit auch deren aufwendige romanische Saalkirche St. Nikolai. Am östlichen Ende des zur Burg ausgerichteten Marktes wurde wohl sogleich mit dem Bau einer neuen, an exponierter Stelle innerhalb der Stadt gelegenen Kirche begonnen, die noch während des ersten Viertels des 13. Jahrhunderts im Wesentlichen fertiggestellt war. Um das Jahr 1230 ließ sich der Johanniterorden in Weißensee nieder. Ab dem Jahre 1300 diente die Stadtkirche dem Orden als Klosterkirche. Um 1301 wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt im Zusammenhang mit einem gewissen Theodoricus, welcher die Kirche durch eine nicht näher bezeichnete Bluttat entweiht hat. Zur Strafe musste er der Kirche jährlich 3 Zentner Wachs liefern.

Der massige Baukörper der Stadtkirche besteht im heutigen Zustand aus einem längsrechteckigen, weitgehend in spätgotischen Formen ausgeführten Saal und einem von Osten an diesen anschließenden hochgotischen Chorbau, dessen Nordseite ein zweigeschossiger Anbau angefügt ist. Das bis zum First des Chores gezogene Pultdach des Anbaus bildet mit der nördlichen Dachfläche des Chores eine einheitliche Fläche gleicher Neigung. Das hohe, riesenhaft wirkende Kirchendach ist an seiner Westseite abgewalmt, die Firsthöhen von Chor und Langhaus sind identisch. Die Kirche besitzt keinen Kirchturm im eigentlichen Sinne. Der Merianstich der Stadt von etwa 1650 zeigt die Kirche lediglich mit einem polygonalen Dachreiter von enormer Größe. Der ursprünglich über der Vierung vorhandene Turm wurde aufgrund eines Ratsbeschlusses aus dem Jahre 1619 wegen Baufälligkeit abgebrochen „… sol um aller gefahr willen, der Thurm abgetragen undt die glocken auff den kirchoff gehencket werden,… “ Der Abriss des Querhauses erfolgte kurz darauf. Aus dieser Zeit stammen auch die Emporenaufgänge die sich an der Außenseite der Nord und Südwand befinden. Über diese Aufgänge gelangt man in die Emporen im inneren der Kirche die sich über 2 Etagen erstrecken. Die mehr als 100 Brüstungsfelder sind mit szenischen Darstellungen bemalt. Um das Jahr 1673 wurden die nördlichen Emporen umgebaut und Logen eingebaut. Der sogenannte Amtsstuhl und der Ratsstuhl. Die Logen weisen aufwendige, farbig gefasste Gliederungen und Schnitzereien auf. Die ebenmäßig aufgeteilte Kassettendecke entstand wohl ebenfalls in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Auch sie war reich ornamental bemalt, wie geringe Reste belegen, die in verdecktem Zustand einer „Renovierung“ des Kircheninneren gegen Ende des letzten Jahrhunderts entgingen.