St. Anna-Kirche Hundhaupten

Kerstin Machmüller, Markersdorf
St. Anna-Kirche Hundhaupten

Von der ursprünglich romanische Chorturmkirche sind Turm, Chor und Apsis erhalten. (Chor innen mit schön gestalteten romanischen Kämpferplatten),
Barockes Kirchenschiff unter Verwendung älterer Mauern, Emporen mit prächtiger Ausmalung wohl Mitte des 19. Jahrhunderts, Poppe-Orgel von 1856, zwei noch mittelalterliche Bronzeglocken,
Im Turm ein bedeutendes Fledermaus-Habitat (Großes Mausohr).



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Baujahr: Ursprungsbau 13. Jh. / spätere Umbauten
  • Baustile: Romanik / Barock
  • Besonderheiten: Für eine Dorfkirche sehr prächtige romanische Ausstattung im Chorturm,
    Schöner, stimmiger Gesamteindruck,
    2 noch mittelalterliche Bronzeglocken (1 x 14 Jh. / 1 x 1522),
    Bedeutendes Fledermaus-Habitat (Großes Mausohr).
  • Gottesdienste:
    siehe Gottesdienstplan

Profil


Gottesdienst - Bei uns findet regelmäßig Gottesdienst statt.

Beschreibung


St. Anna – Kirche Hundhaupten
1262 – Heinrich, Vogt von Gera, verkauft mit Zustimmung seines Bruders Heinrich, Vogts von Plauen, dem Kloster Cronschwitz seine Lehen in Hundhaupten und Schöna. (Urkundenbuch der Vögte Weida, Gera und Plauen, Band 1 unter Nr. 123)
Wohl schon sehr früh bekam die Gemeinde eine Taufkapelle, weil der Weg nach Cronschwitz weit und beschwerlich war. Wir erkennen die Kapelle im heutigen Turm und Altarraum wieder. Sie wurde im romanischen Stil erbaut. Hierauf weisen der fensterlose Chorschluss (Apsis) mit Halbkuppel, die Korbbogenpfeiler mit Kämpfergesimsen, die rundbogigen Tragebogen, die gepaarten Rundbogenfenster im oberen Turmgeschoss auf Säulen mit Würfelkapitellen ruhend sowie eine ehemalige Luftöffnung, die auf der Nordseite der Kirche an der Außenwand zu sehen ist. Auch das Tabernakel, welches früher durch eine eiserne Gittertür verschließbar war, ist ein Hinweis auf den romanischen Baustil. Der Apsis besitzt ein Steindach, welches heute unter einem Schieferdach verborgen ist.
Bei den kleinen Fenstern in der Südwand des Altarraumes handelt es sich um gotische Spitzbogenfenster.
Die Kirche ist der Heiligen Anna geweiht, ein um das 15. Jahrhundert sehr beliebte Heilige.
Die große Glocke, welche Ende des 15. Jhd. Gegossen wurde, die Aufschrift: + S.Anna miserere nobis. Fili david veni cum pace + - Hl. Anna erbarme dich unser. Sohn Davids komme zu uns in Frieden. Die kleine Glocke: + anno domini MCCCCCJJ iar + iehsu rex glorie veni cum pace+ - Im Jahre des Herren 1522 + Jesus König der Ehren komme mit Frieden +
Die Balkendecke entstand 1722, wie auch die Kanzel mit dem sächsischen Wappen. Die Emporen wurden später eingebaut. 1842 wurde der Kanzelaltar wahrscheinlich vom mittleren Triumphbogen in den vorderen Triumphbogen vorgerückt, die Fenster auf der Nordseite wurden eingebaut. 1846 entstand die Südempore, Nord- und Orgelemporen sind älter. Die Bilder an den Emporen könnten aus dieser Zeit stammen.
Blicken wir vom Altar aus in Richtung Orgel, so sehen wir wichtige Szenen aus dem Neuen Testament, eingerahmt von den 12 Aposteln – jeweils 6 auf einer Seite.
1856 wird die Orgel durch Orgelbauer Poppe aus Altenburg gebaut. Sie kostete 370 Taler.

Die nächste größere Renovierung wird 1952 durchgeführt. In diesem Jahr entschließen sich Kirchbauinspektion und Gemeinde, den alten romanischen Teil der Kirche wieder ans Licht zu bringen. Der Kanzelaltar wird entfernt. Die Kanzel findet zunächst am Nordpfeiler des ersten Triumphbogens ihren Platz. Der Altar wird vor der Apsis gestellt. An seiner Hinterseite wird ein Holzschrein mit den Figuren des heutigen Flügelaltares befestigt. Ein neuer Taufstein wird in Auftrag gegeben.
Von 1987 bis 1995 wurden wiederum umfangreiche Renovierungsarbeiten nötig.
Turm und Apsis sind mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Die Stahltrennwand wurde für eine Winterkirche am vorderen Chorbogen eingebaut.
Der Flügelaltar mit den Figuren unserer Kirche wurde in den kirchlichen Werkstätten in Erfurt restauriert und fügt sich nun gut in der Apsis ein.
In der Kirche befindet sich seit mehr als 30 Jahren die Wochenstube des „Großen Mausohr“. In den Sommermonaten leben im Kirchturm bis zu 1.000 dieser hoch geschützten Fledermäuse. Der bekannte Naturfilmer Dieter Nill hat in seinem Film „Warte bis es dunkel wird“ u.a. über diese Tiere in Hundhaupten berichtet.

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