Kirche Treben

Eingebettet inmitten von Feldern und Wiesen, auf einem Berg oberhalb von Dehlitz, hat sich ein Wahrzeichen aus der Vergangenheit erhalten - die von slawischen Siedlern errichtete Kirche zu Treben mit ihrem uralten Friedhof.



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Baustile: romanische Saalkirche, Bruchsteinbau, kurzes, breites Schiff mit eingezogenem Chor und quadratischem Westturm, halbrunde Apsis
  • Besonderheiten: flachgedeckt, dreiseitige Empore, Kanzel, Gestühl, Flügelaltar, Bronzeglocke, an der Südseite der Kirche slawische Grabsteine

Beschreibung


Ein auch hier liegendes nutzbares Stück Feld von etwa zwei Morgen Größe,soll bis zum Jahre 1555 die Stätte des Pfarrhauses gewesen sein. Dieser Gottesacker umfasste damals über einen Morgen Feld. Die Slawen haben ihre Toten nahe ihrer Kirche begraben, und stellten auf die Gräber mächtige Steinblöcke aus Braunkohlequarzit. Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese Steine umgeworfen und mit Erde bedeckt; mit der Zeit war auch die Erinnerung daran verschwunden. Erst als man zu Beginn des vorigen Jahrhunderts Platz für neue Grabstellen schaffen wollte, wurden die alten Steinblöcke wieder entdeckt, ausgegraben und aufgerichtet. Auf seine Besucher wirkt dieser stille Ort mit seinen uralten Grabsteinen und knorrigen Bäumen nun wieder würdevoll und erhaben.

Das einstige Dorf Treben ist bereits vor Jahrhunderten durch eine Feuersbrunst untergegangen, nur die um 936 erbaute Kirche zeugt noch von seiner Existenz. Aus dem Ortsnamen geht hervor, dass sich hier über der Rippacheinmündung in die Saale möglicherweise eine Opferstätte der Slawen befand. Treben wird auf die slawischen Wörter "treba = Opfer", "trebiniku = Heiligtum" und "trebiniki = Altar" zurückgeführt. Auch lassen die verschiedensten Funde - Gefäße, Steinäxte, Knochen u.s.w. - darauf schließen, dass es sich hier um uraltes Siedlungsgebiet der Menschen handelt. Bekannt ist weiterhin, dass die Karolinger im 9. Jahrhundert entlang der Saale Wallburgen errichteten, eine davon war Treben.