11.02.2022
Thüringen setzt bei alternativem Impfstoff Prioritäten

Erfurt (epd). Thüringen will die ersten Lieferungen des alternativen Corona-Impfstoffes von Novavax zunächst für die Mitarbeitenden in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen des Freistaates reservieren.

Er verspreche sich davon ab Ende des Monats eine Verkleinerung der Impflücke im Land, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Donnerstag in Erfurt. Viele noch Ungeimpfte hätten erklärt, auf den sogenannten „Totimpfstoff“ setzen zu wollen.

Die Bevorzugung dieser Personengruppe ist nach Angaben Ramelows mit der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen abgestimmt. Zudem sei vereinbart worden, dass die erklärte Bereitschaft zur Immunisierung mit dem Novavax-Vakzin eine aufschiebende Wirkung für die Beschäftigten ohne Impfschutz habe. Mit der Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht am 16. März dürften sie sonst nicht mehr etwa in Krankenhäusern oder Pflegeheimen tätig werden.

Viele Träger fürchten dann eine personelle Unterversorgung. So hatte die Diakonie Mitteldeutschland trotz gestiegener Bereitschaft zur Immunisierung eine Impflücke von bis zu 15 Prozent in einzelnen ihrer Einrichtungen ausgemacht. Damit bestehe die Gefahr, dass Menschen, die Pflege und Unterstützung benötigten, allein gelassen würden.

Diakonie-Chef Cristoph Stolte hatte deshalb an die mitteldeutschen Landesregierungen appelliert, sich für die Aussetzung des entsprechenden Paragrafen im Infektionsschutzgesetz, der die Impfungen der Beschäftigten regelt, einzusetzen. Zunächst sollte der Bundestag eine Entscheidung zur Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht treffen, erklärte er.


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