„Jeder Christ kann von Gottes großen Taten erzählen." Das gehört zur Grundüberzeugung der evangelischen Kirche. Durch Taufe und Glauben ist dazu jede/r befähigt, ein/e Priester/in sozusagen: ob nun hauptamtlich oder ehrenamtlich, Mann oder Frau, alt oder jung, im Prädikanten-, Lektoren- oder Pfarrdienst.

Es sollen Gemeindeglieder für den Lektoren- und Prädikantendienst ausgebildet werden, die an vielen Orten auf vielfältige Weise die Gute Nachricht verkündigen. Sie stehen in der geschwisterlichen Gemeinschaft aller Verkündigungsdienste.

Wer öffentlich und regelmäßig das Wort Gottes verkündigt, wird dafür von der Kirche zugerüstet und beauftragt. Bei Hauptamtlichen besteht das aus Ausbildung/Studium und Einsegnung/Ordination, bei Ehrenamtlichen ist das vergleichbar:

  1. Lektoren/innen, die Lesungen in Gottesdiensten übernehmen, werden von dem/r Gemeindepfarrer/in begleitet und eingesegnet.
     
  2. Qualifizierte Lektoren/innen, die Gottesdienste leiten, werden ausgebildet und in einem Gottesdienst durch den/die Superintendenten/in eingeführt.
     
  3. Prädikanten/innen, die Gottesdienste leiten, Predigten selbst erarbeiten und auch die Sakramente verwalten können, werden ausgebildet. In der Regel geschieht das durch den Kirchlichen Fernunterricht und die Aufbaukurse am Pastoralkolleg. Die Beauftragung erteilt das Landeskirchenamt. Die Einsegnung übernimmt der/die Regionalbischof/bischöfin. Den konkreten Einsatz beschließt der Kreiskirchenrat mit einem Dienstauftrag.
     
  4. Prädikanten/innen, die Erfahrung gesammelt haben und den ehrenamtlichen Verkündigungsdienst selbstverantwortlich und auf Dauer übernehmen wollen, können auf Antrag ordiniert werden. Nach weiteren Aufbaukursen am Pastoralkolleg und besonderer Zurüstung übernimmt der/die Landesbischof/bischöfin die Ordination.