20.01.2023
Uni Magdeburg untersucht Corona-Beratung

Magdeburg (epd). Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg attestieren der Forschung während der Corona-Pandemie eine sachliche und seröse Politikberatung.

In den Medien sei mehrheitlich sachlich kommuniziert und auf bestehende Wissenslücken deutlich hingewiesen worden, erklärte die Hochschule am Donnerstag. Für Konflikte habe dagegen das Verhalten der Politik gegenüber der Wissenschaft gesorgt.

Die Sprachforscherinnen und -forscher hatten herausfinden wollen, ob und wie die Politik die Wissenschaft vereinnahmte und instrumentalisierte. Das Forschungsteam habe dafür zwischen November 2020 und Dezember 2022 mediale Auftritte von besonders präsenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ausgewertet.

Das Forschungsteam habe herausgearbeitet, dass Forschende im Verlauf der Pandemie mit neuen Erwartungen von Politik und Medien an ihre Arbeit konfrontiert worden seien. So sei der in der Wissenschaft offene Umgang mit vorhandenem Nichtwissen in den politischen Debatten zu Corona vielfach kritisiert worden. Immer wieder sei Nichtwissen seitens der Forschenden von der Politik zur Rechtfertigung fehlender politischer Maßnahmen herangezogen worden. Dies habe wiederum in der Wissenschaft zu deutlichen Irritationen geführt.

Künftig müssten bei der Politikberatung durch die Wissenschaft klarer die unterschiedlichen Erwartungshaltungen beider Bereiche definiert werden, so die Empfehlung. Ansprüche, die etwa seitens der Politik an die Wissenschaft gestellt würden, dürften nicht dazu führen, Verantwortung auszulagern.


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