Kommentare (6)
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Anmerkung zu 4
Die Verwendung von Personal Office nicht nur als Instrument der Personalwirtschaft (wie es jetzt schon der Fall ist), sondern auch der Personalführung und des Personalmanagements ist auch unser nächstes großes Ziel. Wir beginnen in diesem Jahr damit. Nach Lage der Dinge können auch Sie im Jahr 2020 mit auf die für Ihre Arbeit erforderlichen Segmente unserer Personaldatenbank zugreifen. Aber schon jetzt bekommen Sie alle Informationen über Ihr Kreiskirchenamt, fragen Sie dort einfach nach. Herzlich Ihr Michael Lehmann
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Anmerkungen zu 2 & 3
Die Frage, wie attraktiv unsere Stellen überhaupt sind, wird uns in Zukunft noch viel stärker beschäftigen müssen. An einer Stelle sind wir ja weit vorangekommen: nämlich bei der allgemeinen Anerkennung, dass alle Dienste im Verkündigungsdienst gleichrangig sind und Mitarbeitende im pfarramtlichen, kirchenmusikalischen, gemeindepädagogischen oder gemeindediakonischen Bereich gemeinsam und arbeitsteilig an der Gesamtheit der Verkündigung ihren je eigenen Anteil haben. In dieser Folge hat sich ja eine Form der Zusammenarbeit etabliert: die Region. - So weit so gut. Diese begrüßenswerte Kulturveränderung hat freilich einen Nachteil - und Sie beschreiben ihn auch plastisch: Über die Zusammenarbeit und über das Regionalprinzip hat sich die parochiale Logik des Pfarramtes auf alle anderen Berufsgruppen gelegt; auch Kantoren sind jetzt Regionalkantoren und folgen der parochialen Logik, für alle kirchenmusikalischen Aktivitäten und Ambitionen ihrer "Parochie" verantwortlich zu sein. Das ist relativ neu und führt dazu, dass Sie sich in Erwartungshorizonten bewegen, Sie möchten doch überall, selbst in den kleinsten Dörfern, für ein reichhaltiges kirchenmusikalisches Leben sorgen. Ich stelle mir die Frage, ob die kirchenmusikalische Arbeit nicht in Parochien, sondern besser mit Zentren funktioniert: Dort, wo eine große Orgel ist, dort, wo Chöre gute Räumlichkeiten für Proben haben, dort, wo Kinder und Jugendliche unkompliziert zusammengerufen werden können ... Ich glaube, darüber müssen wir noch viel genauer nachdenken und möglicherweise die in den letzten Jahren geweckten Erwartungen der Gemeinden an einen überall wirkenden Kirchenmusiker wieder etwas einhegen. Das Zahlenverhältnis Pfarrer - Kirchenmusiker ist in der EKM faktisch 8:1 oder 7:1. Ob das sinnvoll ist, ist schöne Aufgabe der Kreissynoden, die über den Stellenplan zu befinden haben. Die Landeskirche macht ja nur eine Vorgabe: 30-40% aller Verkündigungsdienstmitarbeiter müssen etwas anderes sein als Pfarrerin oder Pfarrer, eine Schutzklausel des Finanzgesetzes für die Befürchtung, die Synoden würden andere Stellen schneller streichen als die Pfarrstellen. Ich träume z.B. von höchst unterschiedlichen Gottesdiensten, z.B.: Würde es nicht reichen, wenn ein Mitarbeiter im Verkündigungsdienst den Gottesdienst einer Gemeinde begleitet? Wenns der Pfarrer ist, dann wird die Bibel ausgelegt und diskutiert, dann wird getauft und Abendmahl gefeiert. Wenns der Kantor ist, dann überwiegt das gesungene und musizierte Gotteslob. Wenns der Gemeindepädagoge ist, dann interagiert man kreativ und generationsübergreifend miteinander. Wenns der Diakon ist, dann trifft man sich, um anschließend Einsame und Kranke zu besuchen. Alles ist Gottesdienst. Beten können alle, den Segen können alle spenden. Und die Gottesdienste sind vielfältig und einladend. Und dann und wann kommen die Mitarbeitenden im Verkündigungsdienst zusammen und feiern gemeinsam Gottesdienst - mit Wort, Musik, Interaktion und tätiger Nächstenliebe - was für ein Fest. Was den Berufseinstieg für Absolventen eines kirchenmusikalischen (und gemeindepädagogischen!) Studiums betrifft, sind wir ziemlich weit. Das kommt demnächst. Ja, die Situation unserer Kirche ist herausforderungsvoll, vielleicht haben wir künftig mit noch mehr Abbrüchen zu tun - es ginge darum, ein versöhnliches Verhältnis zu finden, dass wir nicht alles tun müssen, um Kirche zu sein, sondern uns freundlich und aufmerksam fragen, was wir denn gern unbedingt brauchen, um jetzt Kirche zu sein. Das ist dann vielleicht weniger, und es vollzieht sich nicht zu jeder Zeit und überall, aber immer mit Elan und Freude.
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These 6
Die fünf Schulbeauftragten der EKM - für jede Propstei eine/r - planen den Unterrichtseinsatz der kirchlichen Mitarbeitenden im Religionsunterricht und begleiten ihn fachaufsichtlich. Deshalb wäre es wichtig, auch ihren Büros den Zugang zu Personal Office zu ermöglichen. Für "meine" Propstei Gera-Weimar geht es dabei aktuell um insgesamt 53 Mitarbeitende. Tendenz steigend wegen der vielen Ruhestandseintritte staatlicher Lehrkräfte im RU in den nächsten 5 bis 10 Jahren. Pfr. Dr. André Demut
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fortsetzung
These 5 Ich habe das Gefühl einige MitarbeiterInnen und ehrenamtliche Synodale, die schon länger (zu lange?) im Dienst sind, sind gefangen in dem System und trauen sich gar nicht mehr flexibel und beweglich zu sein. Sie haben den Mut nicht. Sie wirken frustriert, langsam, traurig, müde, vielleicht, weil sie routiniert jeden Sonntag ihre "Gottesdienste mit Wenigen" abhalten, weil es eben so sein muss und schon immer so war und die Leute sich das eben so Wünschen. Andere ruhen sich vielleicht darauf aus und können ihre gemütliche "Komfortzone mit Wenigen" gar nicht mehr verlassen. Ich wünsche mir mehr Druck oben, um flexibles Arbeiten einzufordern. Dazu kann doch die Struktur dienlich sein! Teampfarrämter, flexibler Pfarrberuf (Ordinierte Kirchenmusiker? kirchenmusikalische Pfarrer? ....) Die flexiblen Entscheidungen müssen meiner Meinung nach in der Chefetage getroffen werden, damit sich wirklich mal etwas verändern kann. Ich habe das Gefühl, wir "an der Basis" können versuchen zu kommunizieren und und zu vernetzen, aber (wie oft habe ich das schon gesagt....) wir sind "gefangen im System". Dadurch ist es einfach total anstrengend und schwierig. Man könnte sagen: Ab 2020 wird der regelmäßige kirchliche Betrieb in der EKM eingestellt und alle überlegen sich, wie sie die Dinge GANZ ANDERS machen können. Es muss sich grundlegend etwas verändern. Wenn ich diese Thesen lese freue ich mich, dass sehr genau wahrgenommen wird, in welcher prekären Situation wir uns alle befinden. Schön. Danke. Herzliche Grüße, Sophie Tetzlaff
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danke für die Thesen (auch schon von gestern?)
Ich habe heute die "EKM intern" aufgeschlagen und mich über den Beitrag aus dem Personaldezernat sehr gefreut. Mal wieder so gute Anregungen. Ich bin nach immer noch Berufsanfängerin auf dem Land. Seit vier Jahren beim Kirchenkreis als Kirchenmusikerin angestellt. Die These 4 kann ich nur unterstützen, aber frage mich, wann denn auch mal etwas umgesetzt werden soll. Denn mir sind diese Forderungen schon mindestens seit 10 Jahren bekannt und ich erinnere mich daran, dass in meiner Eltern Generation schon von ähnlichen Dingen die Rede war. Ich bekleide eine 75 % KiMu Stelle für 3 1/2 Pfarrbereiche. Das hat Vorteile, aber auch Nachteile. Für mich ist eine Teilzeitstelle z.B. ein Selbstschutz dann doch mal eine Sache weniger zu machen. Aber wenn ich meine idealistische Ader nicht unterdrücken kann, ist mir auch die Prozentzahl egal. Dann möchte ich vernetzen, dann möchte ich meine Region zusammenhalten und unter den PastorInnen und GemeindepädagogInnen hin und her hopsen und kommunizieren, dann möchte ich so viel wie möglich Gemeindeglieder aus unterschiedlichen Gemeinden zusammenbringen und es funktioniert sogar manchmal. Ich möchte dazu beitragen, dass die Kirche wieder eine positive Außenwirkung gewinnt, dass Menschen sich begeistern lassen. Wofür? Nicht für die Kirche, sondern für Gemeinschaft, Einkehr, Ruhe, Andacht, Freude, Feste..... Wie soll aber diese Stelle attraktiver werden? Wie wäre es, wenn ich nicht mehr allein bin, sondern Familie hätte? Wenn ich älter und schwächer werde? Wo bleibt dann mein Enthusiasmus bei einem solchem Stellenumfang? Attraktiver wurde die Stelle, weil sie eigentlich eine 50% Stelle sein sollte und, damit sich überhaupt jemand bewirbt, wurden nochmal 25% draufgelegt. Rein rechnerisch hätte die Region das aber nicht "verdient". Also ist hier schon mal ganz viel Risiko und Flexibilität im Spiel gewesen. Meiner Meinung nach unvorstellbar, dass das überhaupt zur Diskussion stand! (An anderen Stellen gab es bestimmt nicht genug Gegenstimmen.) Wir haben eine stark durchorganisierte Struktur und Hierarchie in dem Kirchensystem. Es wird viel bestimmt und rechnerisch vorgelegt, damit alles seine Ordnung hat. Anders funktioniert es auch nicht. Ich wünsche mir mehr Umsetzungen von Konzepten und nicht Berechnungen, wie sie schon immer gewesen sind. Ist es nicht schon ein altes Thema, dass die Stellensituationen der KirchenmusikerInnen und auch die Vergütung im Vergleich zu anderen MitarbeiterInnen im Verkündigungsdienst nicht gerecht sind? Da hat sich aber auch an kleinen Stellen ein bisschen was getan in den vergangenen Jahren. Warum, kann aber nicht einfach eine andere Stellenschlüsselverteilung von oben anders festgelegt werden um das "Problem" zu lösen? Warum braucht man soviel mehr PfarrerInnen als KirchenmusikerInnen, wenn alle immer so traurig sind, wenn sie mit ihrem CD Player losziehen müssen, weil es nie richtig schöne Gottesdienste sein können. (Sollte man solche Gottesdienste nicht einfach sein lassen und stattdessen Gesprächsnachmittage anbieten?) Den Berufseinstieg habe ich als sehr unbegleitet wahrgenommen. Aus eigener Erfahrung lernt man auch. Aber eine klar definierte Austauschplattform wäre nett gewesen. Rat bei den Kollegen kann man sich immer holen. Und auch im Kreiskirchenamt wird man gut beraten. Im Verhältnis zum Vikariat ist es natürlich sehr niedrig angelegt, was wir KirchenmsikerInnen von der Landeskirche als Unterstützung bekommen. Eine Verknüpfung von Kursen für EndsendungsdienstlerInnen und jungen KirchenmusikerInnen finde ich am sinnvollsten. Und was ist übrigens mit den GemeindepädagInnen?
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