09.10.2019
Altbischof Noack wird am 8. November 70 | Neue Biografie zeichnet wichtige Lebensstationen Noacks nach

Halle/Leipzig (epd). Zum 70. Geburtstag von Axel Noack am 8. November 2019 ist eine Biografie über den Magdeburger Altbischof erschienen. Das Buch von Bettina Röder trägt den Titel "Axel Noack - Biografie eines frohgemuten Protestanten", wie ein Sprecher der Evangelischen Verlagsanstalt am Dienstag in Leipzig mitteilte.

Pfarrer Axel Noack gilt demnach als einer der Wegbereiter der friedlichen Revolution in der DDR vor 30 Jahren. Von 1997 an hatte Noack das Bischofsamt der früheren Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen inne, bis zur Fusion mit der Thüringer Landeskirche zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) im Jahr 2009.

Die fast 300 Seiten umfassende Biografie zeichnet wichtige Lebensstationen von Axel Noack nach. Noack wurde am 8. November 1949 in Biesnitz bei Görlitz geboren und ging in Halle zur Schule. Als Wehrdienstverweigerer wurde ihm ein Mathematik-Studium verwehrt. Von 1969 bis 1975 studierte er Evangelische Theologie in Naumburg und war von 1978 bis 1985 Studenten- und Kreisjugendpfarrer in Merseburg.

Mitte der 1980er Jahre übernahm Noack das Pfarramt in Wolfen im Kirchenkreis Bitterfeld. Dort spielte er auch beim Umbruch in den 1990er Jahren und bei der Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit eine wichtige Rolle. Er selbst bezeichnet sich als "fromm und links".

1986 wurde er Mitglied in der Konferenz der Kirchenleitungen des Bundes der evangelischen Kirchen in der DDR und von 1991 bis 2003 war er Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). 1997 wurde er zum Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen gewählt und blieb dort bis 2009 im Amt. Anschließend übernahm Noack einen Lehrauftrag für kirchliche Zeitgeschichte und territoriale Kirchengeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Rückblickend auf seine Berufsbiografie sagte Noack dem Evangelischen Pressedienst (epd), er sehe sich vor allem als Pfarrer, auch wenn er den Beruf ursprünglich nicht ergreifen wollte. "Bei mir hat sich alles aufs Beste geschoben." Dennoch wisse er, dass es vielen im Osten anders ginge: "Manche Brüche in den Berufsbiografien kann auch kein SED-Unrechtsbereinigungsgesetz wieder heilen."

Das große Problem im Osten sei, dass sehr viele Menschen weggegangen seien, schon 1961 und dann nach der Wende, sagte Noack. Es fehle eine bürgerliche Mitte, die hier mitgestalte. Nun würden mittlerweile auch die Beamten und Hochschullehrer, die nach der Wende in den Osten gekommen seien, im Ruhestand wieder zurück in den Westen gehen. Mit Blick auf die jüngsten Wahlergebnisse sagte Noack: "Wir sind nicht rechter als der Westen, aber es gibt hier eine andere Zusammensetzung der Bevölkerung." Noack sagte: "Das Land wurde entbürgerlicht. Das ist ein bleibender Erfolg der SED."

Die Autorin der Noack-Biografie, Bettina Röder, Jahrgang 1953, arbeitet als freie Journalistin in Berlin. Sie war bei verschiedenen Kirchenzeitungen tätig, zuletzt im Berliner Büro der Zeitschrift "Publik-Forum". Für die Biografie besuchte sie mit Noack einige Stationen seines Lebens.

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