14.09.2018
Baubeginn für Erfurter Moschee noch 2018

Erfurt (epd). Der Baubeginn für Thüringens ersten Moscheeneubau rückt näher. Noch in diesem Jahr soll zum ersten Spatenstich auf dem Baugrundstück im Ortsteil Marbach eingeladen werden, hieß es am Donnerstag von der Gemeinde der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Erfurt.

"Selbstverständlich informieren wir dann darüber auch die Öffentlichkeit", sagte Ahmadiyya-Sprecher Suleman Malik am dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Stadtverwaltung hatte der Gemeinde bereits im Januar die nötige Baugenehmigung erteilt.

Malik bestätigte erste Bauvorbereitungen auf dem 6.000 Hektar großen Grundstück. Man habe in den letzten Tagen auch unter Einsatz eines Minibaggers Gehölze beseitigt und eine Zufahrt mit Schotter befestigt. Zu den Gehölzarbeiten sei man zudem von der Stadt aufgefordert worden, weil sie die Nutzung eines am Baugrundstück vorbeiführenden Fußweges beeinträchtigt hätten. Alles was in Marbach seitens der Gemeinde passiere, geschehe in völliger Transparenz, sagte ihr Sprecher.

Gerade diese Offenheit vermisst die Thüringer AfD. Im absoluten Widerspruch zu den stets vorgetragenen Versprechungen erfolgten anscheinend erste Vorbereitungsarbeiten im Vorfeld des Moscheebaus, ohne dass eine Information der Öffentlichkeit durch die Stadtverwaltung erfolgt sei, kritisierten die beiden Landtagsabgeordneten Stefan Möller, der auch Landessprecher der rechtspopulistischen Partei ist, und Corinna Herold.

Für Malik reihen sich diese Vorwürfe in die bisherigen Versuche der Partei ein, den Moscheebau mit allen Mitteln zu verhindern. Dabei scheue die AfD auch die Zusammenarbeit mit extremistischen Kräften nicht. Eine sachliche Diskussion sei mit Vertretern der Partei nicht möglich. "Es ist eine Katastrophe", sagte er.

Gegen den Bau der Moschee in einem Gewerbegebiet im Norden der Thüringer Landeshauptstadt hatte es seit Bekanntwerden der Pläne im Mai 2016 zum Teil heftige Auseinandersetzungen gegeben. In Marbach sollen auf etwa 2.000 Quadratmetern Gebetsräume für Männer und Frauen, ein Multifunktionsraum, ein Büro und eine Wohnung für den Imam entstehen. Das einstöckige Gebäude würde den Plänen nach ein nicht begehbares acht Meter hohes Minarett und eine Kuppel haben, die sich etwa 3,50 Meter über das Erdgeschoss erhebt. Insgesamt rechne man mit Baukosten in Höhe von 650.000 Euro, so Wagishauser.

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