20.04.2022
Bundesbeauftragte: Neue Entschädigungsformen für SED-Opfer nötig

Magdeburg (epd). Die Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur, Evelyn Zupke, hat neue Instrumente zur Entschädigung von SED-Opfern gefordert.

„Ein Großteil der Betroffenen von Repressionen in der DDR leiden bis heute an körperlichen und psychischen, aber auch schweren materiellen Folgen“, sagte Zupke am Dienstag bei einer Online-Veranstaltung der Aufarbeitungsbeauftragten des Landes Sachsen-Anhalt, Birgit Neumann-Becker. Knapp ein Drittel der Betroffenen lebe an der Schwelle zur Armut.

Zupke beklagte eine überlange Dauer der Prozesse zur Anerkennung von gesundheitlichen Folgeschäden von SED-Opfern: „Die Anerkennung solcher Schäden kann oft zehn bis zwölf Jahre dauern. Daran können Menschen zugrunde gehen oder geben auf.“ Die Politik müsse ein Entschädigungsinstrument schaffen, das keinen Beweis von Betroffenen für den Zusammenhang zwischen heutigen Schäden und damaligen Repressionen fordere.

Zudem bestünden immer noch „Gerechtigkeitslücken“. Bestimmte Opfergruppen fänden in Gesetzen keine Entsprechung, etwa Personen, die in ehemaligen Ostblock-Staaten inhaftiert wurden, Doping-Opfer oder Menschen, die in Westdeutschland einer Verfolgung durch die Staatssicherheit ausgesetzt waren. Das muss sich nach den Worten der Bundesbeauftragten für die Opfer der SED-Diktatur ändern.

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