Cranach-Triegel-Altar in Rom angekommen
Naumburg (epd). Der Cranach-Triegel-Altar aus dem Naumburger Dom ist in Rom angekommen.
Die Aufbauarbeiten in der Kirche Santa Maria della Pieta schritten nun zügig voran, teilten die Vereinigten Domstifter am Donnerstag in Naumburg mit. Der Altar werde ab Sonntag für zwei Jahre in der Kirche auf dem Campo Santo Teutonico, unmittelbar neben dem Petersdom, zu sehen sein. Der Transport habe mit einer Förderung des Landes Sachsen-Anhalt realisiert werden können.
Feierstunde auf dem Campo Santo Teutonico
Am Sonntag soll das Retabel im Rahmen einer Feierstunde auf dem Campo Santo Teutonico feierlich willkommen geheißen werden. Demnach werden Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche, Kultur und Wissenschaft erwartet. Mit der Präsentation werde der Campo Santo Teutonico "einmal mehr zu einem Ort des kulturellen und spirituellen Dialogs zwischen Deutschland und Rom". Campo Santo Teutonico lässt sich mit "Friedhof der Deutschen" übersetzen.
Der Altar, dessen ursprüngliche Mitteltafel von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) stammt und den der Leipziger Künstler Michael Triegel vervollständigte, war erst im Juli 2022 in den Westchor des Naumburger Doms zurückgekehrt.
Nach Ansicht des Internationalen Rates für Denkmalpflege Icomos verdeckte der Altar aber die berühmten Stifterfiguren um Uta von Naumburg und Markgraf Ekkehard II. von Meißen. In der Folge war zeitweilig über eine Aberkennung des Welterbetitels diskutiert worden. Während der Ausleihe soll eine einvernehmliche Lösung für den Altar im Naumburger Dom gefunden werden, die das Welterbe nicht gefährdet.
Der Cranach-Triegel-Altar
Im Jahr 1519 schuf Lucas Cranach d.Ä. für den Marienaltar des spätromanischen Westchors im Naumburger Dom ein dreiflügeliges Altarretabel. Das Mittelteil mit der Mutter Gottes und Kind wurde aber 1541 bei einer bilderfeindlichen Aktion zerstört.
Erhalten blieben die beiden großformatigen Seitenflügel mit der porträthaften Darstellung der beiden Stifterbischöfe und verschiedener Heiliger. Sie waren fortan im Domschatzgewölbe des Naumburger Doms zu sehen, der 2018 in die Liste der Unesco-Welterbestätten aufgenommen wurde.
Nach mehr als 500 Jahren wurden die beiden originalen Cranach-Flügel im Auftrag der Vereinigten Domstifter um ein vom Leipziger Künstler Michael Triegel neu geschaffenes Mittelteil ergänzt. Im Juni 2022 kehrte der nun wieder dreiflügelige Altar an seinen ursprünglichen Standort im Westchor zurück, bevor er Ende 2022 auf eine knapp einjährige Ausstellungsreise ging.
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