01.07.2019
Diakonie-Präsident Lilie fordert sozialen und ökologischen Wandel

Berlin (epd). Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hat dazu aufgerufen, technischen Fortschritt und gesellschaftliche Veränderungen sozial gerecht und ökologisch zu gestalten. Dafür müssten "Allianzen für Menschlichkeit vor Ort" gebildet werden, sagte der Präsident des Sozialverbandes der evangelischen Kirche am Samstag in Berlin laut Redemanuskript bei einem Aktionstag der Gewerkschaft IG Metall.

Thema des Aktionstages unter dem Titel "#FairWandel", zu dem mehrere zehntausend Menschen erwartet wurden, war die zukunftsfähige Gestaltung von Industrie und Arbeitsmarkt.

Die Zukunft dürfe nicht "den Rattenfängern und Menschenfeinden und auch nicht den furchtbaren Vereinfachern überlassen" werden, betonte Lilie. Für neue Fragen, wie sie Digitalisierung, Klimawandel, globale Machtverschiebungen, Migration und demografische Entwicklung mit sich brächten, müssten neue Antworten gefunden werden. Ziel müsse sein, das Land zu "fairwandeln", damit Deutschland gerecht und lebenswert, ökologisch und demokratisch für Alte und Junge bleiben könne.

Die Bundesrepublik brauche ein neues Denken, "mutig, originell, grenzüberschreitend und gemeinschaftlich", betonte Lilie. An den "Allianzen für Menschlichkeit vor Ort" müssten sich Gewerkschaften, Kirchen, Verbände, "Klimaschützer, Moscheevereine und Wohnungswirtschaft" und andere Akteure beteiligen, betonte der evangelische Theologe: "Kooperation heißt der Schlüssel zur Zukunft."

Deutschland werde derzeit in hohem Tempo ethnisch, kulturell und religiös vielfältiger, sozial ungleicher und immer älter, betonte Lilie. Zugleich sei die Digitalisierung ein "soziales Thema von gigantischem Ausmaß". Diese rasante Verwandlung der Gesellschaft brauche dringend Gestaltung, "damit es ein fairer und demokratischer Wandel wird".

Dafür seien gute politische Rahmenbedingungen und das Engagement von Bürgern, Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften, Verbänden und Vereinen nötig, betonte Lilie: "Wir alle sind dabei gefragt." Es reiche nicht, wenn in Berlin-Mitte alles schick sei, auch in der Lausitz, in Dortmund und in Baden-Württemberg müssten lebenswerte Verhältnisse garantiert werden. Diese "soziale Demokratie" müsse in den Nachbarschaften "für alle und mit möglichst vielen" gestaltet und erfahrbar gemacht werden.

Deutschland brauche "endlich massive Investitionen" in die Energie- und Mobilitätswende, in Zukunftsprodukte, Stromnetze und den öffentlichen Nahverkehr, hieß es im Aufruf der IG Metall zu dem Aktionstag. Soziales und Ökologie dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden.

epd-Nachrichten und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der persönlichen Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nur mit Genehmigung der Verkaufsleitung von epd (verkauf@epd.de) gestattet.


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar