29.08.2019
Erfurter Bahnhofsmission erhält eigenes Domizil

Erfurt (epd). Die Erfurter Bahnhofsmission soll ein eigenes Domizil erhalten. Dafür sei ein Pavillon vor den Bahnsteigen drei bis acht geplant, sagte der Vorsitzende des Vereins Ökumenische Bahnhofsmission Erfurt, Hubertus Schönemann, am Mittwoch in der Thüringer Landeshauptstadt.

Der etwa 40 Quadratmeter große Neubau soll bis November 2021 fertiggestellt sein, fügte die Leiterin Bahnhofsmanagement Erfurt, Christine Kromke, hinzu.

Die Planungen sehen laut Schönemann einen Begegnungsraum für die "Gäste", einen Besprechungsraum, der auch als Büro diene, sowie sanitäre Einrichtungen für die Mitarbeiter der Mission vor. Die Bahn schätze die Gesamtkosten auf 252.000 Euro. Planung und Bau seien wegen der komplexen Statik und des zu gewährleistenden Bahnbetriebs langwierig und teuer, erläuterte Kromke. Die Bahn AG übernehme die Planungskosten von 89.000 Euro sowie die laufenden Betriebs- und Nebenkosten von etwa 9.000 Euro pro Jahr.

Eine Finanzierung in Höhe 100.000 Euro habe bereits die Vereinigte Kirchen- und Klosterkammer Erfurt zugesagt, weitere 40.000 Euro kämen von der Share-Value-Stiftung Erfurt. Die Pax Bank Stiftung wolle 2.000 Euro geben und 4.500 Euro stammten aus Einzelspenden. Damit fehlten nur noch 26.000 Euro für das Vorhaben, freute sich Schönemann.

Am ICE-Knotenpunkt Erfurt wird nach seinen Angaben seit einigen Jahren die erste Bahnhofsmission in Thüringen aufgebaut. Die "Engel am Zug" engagierten sich seit 2016, inzwischen sei eine Gruppe der insgesamt 20 Freiwilligen jeden Freitagnachmittag im Einsatz. Versuchsweise werde dieser Dienst ab September 2019 auf den Sonntagnachmittag ausgedehnt, kündigte Schönemann an.

Die Angebote der Bahnhofsmission umfassen in Erfurt nach seinen Angaben unter anderem unterstützende Umsteigehilfen für Menschen mit Handicap, kleinere Hilfsdienstleistungen sowie Gesprächsangebote. Allein 2018 seien Helfer der Mission dabei Ansprechpartner für 1.500 Menschen gewesen, so der Vereinsvorsitzende. Zudem seien in 260 Fällen tiefere seelsorgliche Gespräche geführt und Kriseninterventionen - zum Beispiel für Zugführer nach Personenschäden - nötig geworden.

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