11.12.2019
Freie Schulen wollen schnelle Unterstützung

Berlin (epd). Die Evangelische Schulstiftung Mitteldeutschland fordert eine Aufstockung der staatlichen Mittel für Thüringens Gymnasien in freier Trägerschaft. Die aktuellen Zahlen des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) bestätigten eine eigene Studie, nach der die staatlichen Zuschüsse für die Sekundarstufe I weniger als die Hälfte dessen ausmachten, was ein Schüler im öffentlichen Schulsystem koste, sagte Stiftungsvorstand Marco Eberl am Dienstag in Erfurt.

Eigentlich müssten die freien Schulen 80 Prozent des Wertes vom Land überwiesen bekommen.

Das Wissenschaftszentrum hatte in seiner am Montag vorgelegten Studie den deutschen Privatschulen eine gute bis sehr gute Finanzausstattung bescheinigt - bis auf die privaten Oberschulen in Bremen und weiterführende Schulformen in Thüringen. Das von der Landesarbeitsgemeinschaft der freien Schulträger (LAG) im August vorgestellte "Schülerkostengutachten Thüringen" sah den Landeszuschuss für die Klassenstufen fünf bis zehn an den Gymnasien ebenfalls nur bei 49 Prozent.

Bildungsminister Helmut Holter (Linke) räumte im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) eine Unterfinanzierung ein. Versuche, das Problem ohne Gesetzesänderung zu beheben, seien aber erfolglos geblieben. Er verwies auf die 2020 in Thüringen anstehende Novellierung des Gesetzes, die eine Überarbeitung des Zahlenwerkes beinhalten soll.

So lange will man sich bei der Schulstiftung nicht vertrösten lassen. "Wir können mit geplatztem Pneu nicht einfach auf der Felge weiterfahren", sagte Vorstand Marco Eberl. Er forderte das Ministerium zu schnelleren Vorschlägen auf.

 


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