19.02.2024
Friedensgebet aus Odessa zum zweiten Jahrestag des Angriffskrieges auf die Ukraine

Am 24. Februar 2024 jährt sich zum zweiten Mal der Tag der russischen Invasion in die Ukraine. Mehr als eine halbe Million Menschen haben in diesem Krieg wohl schon ihr Leben verloren.

Gewalt, Leid und Zerstörung sind zum Alltag vieler Menschen geworden. Daran dürfen wir uns aber als Menschen und Kirchen nicht gewöhnen!

GEKE-Generalsekretär Mario Fischer hat im Januar 2024 einen Solidaritätsbesuch zur lutherischen Mitgliedskirche in der Ukraine unternommen. Bei der Pfarrkonferenz in Odessa wurde das folgende Friedensgebet formuliert, welches allen GEKE-Mitgliedskirchen für ihre Gottesdienste und Friedensgebete um den 24. Februar 2024 herum empfohlen wird.

Das Gebet liegt in verschiedenen Sprachen vor. Wir bitten die Kirchen, weitere Übersetzungen des Gebets an die Geschäftsstelle der GEKE zu senden, damit es so weiter verteilt werden kann.

Mehr Informationen: https://www.leuenberg.eu/gebet-zum-zweiten-jahrestag-des-angriffskrieges-auf-die-ukraine-uk-de-en-po-hu-it/

Zur Ukraine-Seite der EKM: https://www.ekmd.de/aktuell/projekte-und-aktionen/krieg-in-der-ukraine/


Gebet:

Gott der Hoffnung, barmherziger Vater,

wir erheben unsere Herzen zu Dir!

Inmitten der Dunkelheit des Krieges sehen wir das Licht Deines Königreichs,

mitten in der Verzweiflung erfahren wir das Geheimnis der ewigen Hoffnung,

inmitten der brutalen Realität des Krieges entdecken wir die Tiefen des Glaubens.

 

Unser liebevoller Vater, zu Dir rufen wir heute.

Nach zwei Jahren zermürbendem Krieg,

der täglich Zerstörung und Tod bringt,

sind wir müde geworden.

Die Stimme unseres Schreies erklingt leiser, aber zuversichtlicher:

Wir wissen, dass Du uns hörst.

 

Wir sehen Dich, den Unsichtbaren, mit den geistlichen Augen,

wir hören die Stimme Deines Geistes, die ohne Worte in unseren Herzen spricht,

wir erkennen Dein Antlitz in der Barmherzigkeit und Liebe Deiner Kinder.

Gott, unser Glaube ist nicht verloren – er ist tiefer geworden.

 

Herr unserer Erlösung!

Jetzt fühlen wir die Ewigkeit näher als zuvor,

weil sie sich öffnet inmitten von Schmerz, Ruinen und Tod.

Ihre Wurzeln reichen immer mehr in die Realität Deines Königreichs hinein.

 

Barmherziger Vater, unsere Hoffnung!

Heute stehen wir vor mehr Ungewissheit als vor einem Jahr.

Im Winter vor einem Jahr gab es in der Ukraine kein elektrisches Licht,

aber Menschen erwarteten, dass das Licht der Befreiung kurz bevorsteht.

Der Nebel der Unsicherheit ist dichter geworden,

aber unsere Hoffnung wird durch den Heiligen Geist ungeahnt gestärkt.

Wir glauben, dass der Tag Deiner Wiederkunft kommen wird,

der Tag der Befreiung und des gerechten Lohns,

der Tag, an dem die Sünde verschwinden wird und die Macht der Ungerechtigkeit für immer ihr Ende nehmen wird,

an dem die Lippen, die Lügen reden, für immer zum Schweigen gebracht werden.

 

Unser Gott, erbarme dich der Ukraine!

Angst begleitet das Leben der Menschen,

viele Menschen sind gestorben, Familien wurden auseinandergerissen.

Tröste alle, die Angehörige verloren haben, die Witwen und elternlosen Kinder,

rette die zerstörten Städte und Dörfer durch Deine Gnade,

lass Menschen wieder zurückkehren können in ihre Heimat,

führe die Familien zusammen.

 

Lindere die Wut und den Schmerz der Leidenden,

gib den Regierenden Einsicht und Weisheit

und schenke den verwundeten Körpern und gebrochenen Herzen echte Hoffnung auf Leben.

Gott, schenke Frieden!

Segne deine Kirche.

Dein ewiges Königreich komme!

Komm, Herr Jesus!


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