03.04.2019
Jenaer Forschungsprojekt zu Christen in der DDR

Jena (epd). Die Universität Jena hat ihre Planungen für ein Forschungsvorhaben zur Untersuchung der Diskriminierung von Christen in der SED-Diktatur konkretisiert. Aktuell werde ein umfangreicher wissenschaftlicher Antrag erarbeitet, sagte der Projektleiter und Lehrstuhlinhaber für Kirchengeschichte, Christopher Spehr, der in Weimar erscheinenden Mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe zum 7. April).

Ende April soll der Antrag durch die Universität Jena bei der Thüringer Aufbaubank eingereicht werden, erklärte der Professor.

Die Begutachtung und das Genehmigungsverfahren sollen im November abgeschlossen sein. Das Projekt unterscheide sich vom Vorhaben, das Landesbischöfin Ilse Junkermann nach dem Ende ihrer Amtszeit an der Universität Leipzig in Angriff nehmen wird, erklärte Spehr. "Das Projekt der Bischöfin ist am Institut für Praktische Theologie angesiedelt, während unser Projekt in der Kirchengeschichte verortet und somit einem historischen Zugang verpflichtet ist", zitiert ihn die Kirchenzeitung.

Der Theologe betonte, dass der Forschungsschwerpunkt bei der "Diskriminierung von Christen in der DDR" liege. Hierbei wolle er sich exemplarisch auf das Schicksal junger Menschen in den 1960er Jahren - vornehmlich im Thüringer Raum - konzentrieren. Die Vorbereitungen seien bereits weit gediehen. "Sollte der Antrag positiv begutachtet werden, können wir unser Vorhaben umgehend realisieren", erklärte Spehr.

Im Streit um ein Forschungsprojekt zur DDR-Kirchengeschichte hatte zuvor bereits Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) eine mögliche Lösung angekündigt. Die ursprünglich an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt geplante Untersuchung "Bildungswege von Christinnen und Christen in der DDR nach dem Mauerbau - Staatliche Repression und biografische Folgen" würde unter anderem Blickwinkel an der Universität Jena realisiert werden, hatte er Ende März bei der Vorstellung des Berichts der Thüringer Landesregierung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur angekündigt.

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