Opferberatung Ezra kritisiert Bundesministerin Prien
Erfurt (epd). Die Opferhilfsorganisation Ezra mit Sitz in Erfurt hat Äußerungen von Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) über geplante Änderungen im Bundesförderprogramm "Demokratie leben!" zurückgewiesen.
Als professionelle Beratungsstelle arbeite seine Organisation auf der Grundlage der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, sagte Projektleiter Franz Zobel am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er sehe den Auftrag solcher Förderprogramme genau darin, diesem Schutzauftrag nachzukommen.
Zobel sagte, der Bedarf an Beratungen für Opfer von rassistischer oder extremistischer Gewalt sei da. Bereits jetzt reichten die Kapazitäten kaum noch aus, um die Anfragen zu bearbeiten. Angesicht der gesellschaftlichen Entwicklungen brauche es ein klares Bekenntnis der demokratischen Parteien, dass Betroffene rechter Gewalt ein Recht auf Beratung haben und auf Finanzierung der entsprechenden Angebote.
Prien hatte in einem "Welt"-Interview von Transparenzproblemen gesprochen und angekündigt, stärker mit Sicherheitsbehörden zusammenzuarbeiten, um gezielt verdächtige Organisationen zu überprüfen, die Gelder aus dem Programm erhalten. Nur wer zweifelsfrei auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehe, könne staatliche Förderung bekommen. Die gesamte Struktur des Programms komme auf den Prüfstand.
Ezra arbeitet in Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Seit April 2011 unterstützt die Beratungsstelle Menschen, die angegriffen werden, weil Täter sie einer von ihnen abgelehnten Personengruppe zuordnen.
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