27.12.2021
„Seine Stimme wird fehlen“: EKD-Ratsvorsitzende Kurschus und EKD-Auslandsbischöfin Bosse-Huber kondolieren zum Tod von Desmond Tutu

Die Auslandsbischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber, erinnert in einem Kondolenzschreiben an das Leben und Wirken des ehemaligen anglikanischen Erzbischofs von Kapstadt und Friedensnobelpreisträgers, Desmond Mpilo Tutu, der im Alter von 90 Jahren verstorben ist.

Sie drückt seiner Frau Nomalizo Leah, seiner Familie und stellvertretend für die anglikanische Kirche, Erzbischof Thabo Makgoba ihr Mitgefühl aus: „Sie verlieren in ihm einen wunderbaren Menschen und müssen ohne ihn weiterleben. Dafür wünsche ich Ihnen von Herzen Kraft und die Zuversicht, die auch ihn getragen hat, dass wir am Ende dieses Lebens gehalten und getragen sind von der Liebe Gottes.“
 
Bereits am Vormittag hatte sich die EKD-Ratsvorsitzende, Präses Annette Kurschus, zum Tod von Desmond Tutu geäußert: „Desmond Tutu hat die Stimme für diejenigen erhoben, die nicht gehört wurden. Er war das Sprachrohr für die Menschen in Südafrika, die jahrzehntelang unter der Apartheid gelitten haben. Aus seinem christlichen Glauben heraus hat sich Tutu für das Ende des Apartheidregimes eingesetzt. Die Welt hat einen Menschen verloren, der das Evangelium in bemerkenswerter Weise gelebt hat. Wir haben ihm viel zu verdanken. Seine Stimme wird fehlen.“
 
Petra Bosse-Huber erinnert daran, was aus dem so reichen und aktiven Leben und Wirken von Desmond Tutu bleiben und weiterwirken wird: „Sein bedingungsloser Einsatz gegen die Apartheid in Südafrika und gegen alle Unterdrückung und Erniedrigung von Menschen. Sein Wirken für Wahrheit und Versöhnung in Südafrika, die bis heute vorbildhaft ausstrahlt in viele andere Länder. Sein konfessions- und auch religionsübergreifender Einsatz für Gerechtigkeit und sein theologisches Infragestellen vieler Selbstverständlichkeiten – das alles wird bleiben.“
 
Bosse-Huber sprach im Namen der Evangelischen Kirche in Deutschland ihren Dank für „seinen unermüdlichen Einsatz, uns für den Kampf gegen die Apartheid in seiner Heimat sensibilisiert zu haben und in vielen anderen Gerechtigkeitsfragen bis heute herauszufordern“ aus.
 
Aus Anlass des 90. Geburtstages von Desmond Tutu wurde erst Anfang November von der EKD, dem Südafrikanischen Kirchenrat (SACC) und weiteren Kirchen und Organisationen die Konferenz „9 Jahrzehnte für Gerechtigkeit und Frieden“ durchgeführt, die sich seinem Lebenswerk widmete. „Er konnte an dieser Konferenz selbst nicht mehr teilnehmen. Sein Vermächtnis aber wurde auf dieser Konferenz von vielen seiner Wegbegleiter und vielen jungen Menschen in unsere Gegenwartsfragen eingetragen und vor diesen Herausforderungen diskutiert. Das Wirken und das Erbe Desmond Tutus wird uns weit über seinen Tod hinaus Mahnung und Anspruch sein“, erinnert sich Bosse-Huber.


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