30.01.2023
Tafel und Sozialsenatorin für verpflichtende Lebensmittel-Abgabe

Berlin (epd). Die Gründerin und Vorsitzende der Berliner Tafel, Sabine Werth, und Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) fordern nach französischen Vorbild konkrete Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung.

In Frankreich regele ein Gesetz seit 2016, dass Supermärkte ab einer Ladenfläche von 400 Quadratmetern verpflichtet werden, ihre überschüssigen Lebensmittel an gemeinnützige Organisationen zu spenden.

„Das brauchen wir auch unbedingt in Deutschland“, erklärte Werth am Samstag in Berlin: „Damit würden wir nicht nur Ressourcen schonen, sondern könnten auch die immer größer werdende Gruppe von armutsbetroffenen Menschen besser unterstützen.“

Nach Angaben der Tafel-Vorsitzenden sind immer mehr Menschen auf die Berliner Tafel angewiesen. Zugleich gebe es aber immer weniger Spenden an übrig gebliebenen Lebensmitteln.

Kipping sagte, ist sei schon schlimm genug, dass Menschen in Deutschland in demütigender Armut leben müssten. „Dass gleichzeitig jedes Jahr tonnenweise Lebensmittel weggeschmissen werden, ist ein Irrsinn, den wir endlich beenden müssen“, sagte sie. Die Berliner Sozialsenatorin hatte am Freitag eine „Laib und Seele“-Ausgabestelle der Berliner Tafel in der Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde in Spandau besucht.

Nach Angaben des Bundeslandeswirtschaftsministeriums wurden im Jahr 2020 in Deutschland etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle registriert. Dazu gehören auch nicht verkaufte Lebensmittel.

Die Berliner Tafel wurde vor 30 Jahren, im Jahr 1993, als erste Tafel bundesweit gegründet. Mittlerweile gibt es fast 1.000 Tafeln in Deutschland.

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