02.09.2022
Wunsch nach Mobilitätswende: Umfrageergebnisse zur Aktion Autofasten machen ÖPNV-Bedarf deutlich

Im Rahmen der diesjährigen Aktion "Autofasten" (2. März bis 16. April) wurde erstmals eine Umfrage zum Mobilitätsverhalten durchgeführt, an der sich 551 Personen beteiligt haben.

Die Rückmeldungen aus der Umfrage sollen dabei helfen, Alternativen zum Auto in Thüringen weiter zu verbessern.

Bei der Umfrage wurde u. a. erhoben, warum Busse und Bahnen oder das Fahrrad genutzt bzw. nicht genutzt werden, unter welchen Bedingungen die Befragten Busse und Bahnen oder das Fahrrad nutzen würden und welche Anregungen sie für eine Mobilität ohne Auto haben. Das Ergebnis: Der ökologische Aspekt steht bei der Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Vordergrund – mehr als 25 Prozent der Antwortenden nannten diesen Beweggrund.

Rund 60 Prozent der Antworten verweisen darauf, dass das ÖPNV-Angebot in Thüringen nicht ausreichend ist: Verbindungen passen nicht, die Reisedauer ist zu lang, die Wege zu kompliziert. Fast ein Viertel der Befragten empfindet Busse und Bahnen als zu teuer. Ein geringer Teil (ca. 6 Prozent) der Umfrageteilnehmer nutzt Busse und Bahnen nicht, weil sie einfach „lieber Auto fahren“.

Aus der Umfrage gehen viele Vorschläge zur Verbesserung oder Veränderung des öffentlichen Personennahverkehrs und Radverkehrs hervor. So wird z.B. der Ausbau des ÖPNV dringlich angemahnt genauso wie das Senken der Nutzerentgelte. Die Kombination der Verkehrsmittel Bus/Bahn/Fahrrad steht vielfach im Vordergrund. Dabei soll die Reisekette des ÖPNV durch schnellere Verbindungen, kurze Umstiege oder engere Taktung optimiert werden. Die Forderung nach dem Ausbau des ÖPNV an Tagesrandlagen und am Wochenende macht deutlich, dass mit der Umfrage tatsächlich die Menschen erreicht worden sind, die den ÖPNV und das Fahrrad als Verkehrsmittel ernst nehmen.

Tilman Wagenknecht, Geschäftsführer von Bus & Bahn Thüringen e. V. (einer der Initiatoren des Autofastens), übergab in Erfurt die Umfrageergebnisse an die Thüringer Verkehrsstaatssekretärin Prof. Barbara Schönig: „Ihre Umfrageergebnisse und die Erfahrungen aus dem 9-Euro-Ticket bestärken die Thüringer Landesregierung, den ÖPNV weiter auszubauen – insbesondere in den ländlichen Räumen. Denn gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Regionen setzen die Gewährleistung von Mobilität für alle voraus, auch für jene, die das Auto nicht nutzen können. Und die Verkehrswende erfordert es, dass wir auch jene, die Auto fahren können, für die Nutzung des öffentlichen Verkehrs gewinnen müssen. Egal ob in der Stadt oder auf dem Land.“

Hintergrund Aktion Autofasten Thüringen:

Die Aktion lädt jährlich dazu ein, während der Fastenzeit Alternativen zum Auto auszuprobieren. Initiatoren der Aktion sind Bus & Bahn Thüringen e. V., die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und seit diesem Jahr erstmals auch das Bistum Erfurt. Mehr als 70 Partner unterstützen die Aktion – das sind neben dem Verkehrsverbund Mittelthüringen (VMT) sowie zahlreichen Thüringer Verkehrsunternehmen unter anderem mehrere Thüringer Landkreise und Städte, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), teilAuto Thüringen sowie verschiedene Institutionen und Verbände.


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