23.02.2022
Augenblick mal: Perspektive auf die Kinder

„Dass wir wieder Krieg haben in Europa,“ sagt meine Kollegin, „ich dachte, das sei nicht mehr möglich. Ich hoffte das.“
Sie holt tief Luft. „Das darf doch nicht wahr sein!

Dass sich ein Konflikt ausweiten kann, dass es wieder um so viele Menschen geht.“
Sie schaut lange aus dem Fenster.
„Und dass wir wieder so ohnmächtig danebenstehen und nur Nachrichten gucken können.“

Im Radio läuft gerade Sting.
„I hope, the russians love their children too.”
Wir teilen dieselbe Biologie, singt Sting, unabhängig davon, welcher Ideologie jemand anhängt. Es ist möglich, dass wir uns retten, wenn wir unsere Kinder lieben.“

Die Kinder.
Draußen rennen gerade welche die Straße runter.
Wenn wir sie im Blick haben, ändert sich die Perspektive.
Die alten Frauen und Männer des Glaubens wurden regelmäßig geprüft. Die Kinder sollten sie fragen: Worauf kommt es an im Leben.
Und die Eltern sollen Auskunft geben.
In manchen Religionen ist das bis heute Sitte.
Die Eltern sollen antworten: Wir glauben an den Gott, der uns befreit.
Wer das glaubt, hat selbst die Hände frei, aktiv zu werden.

Meine Kollegin sagt: „Freie Kinder. Unbelastet vom Krieg. Das muss doch möglich sein.
Das wichtigste, was wir ihnen beibringen können, ist zusammen zu arbeiten. Konflikte gemeinsam zu lösen. Mitfühlend zu sein. Das würde so viel ändern.“

So schicken wir gute Gedanken in Richtung aller Eltern in der Welt.
Besonders nach Russland und in die Ukraine.

Und zu allen, die jetzt Entscheidungen treffen müssen.
Lasst uns tun, was den Kindern dient.
Das soll der Maßstab sein.

Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche


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