09.03.2022
Käßmann: Frieden nur mit friedlichen Mitteln

Weimar (G+H) – Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat die Waffenlieferungen in die Ukraine und die geplante Aufrüstung der Bundeswehr kritisiert.

In einem Beitrag für die in Weimar erscheinende Mitteldeutsche Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe zum 13. März) schreibt die Theologin:

"Da stockt mir der Atem. Was alles ist finanziell angeblich nicht möglich an sozialen Projekten, an Erreichen von Klimazielen. Und jetzt eine derartige Summe schnell beschlossen?" Sie überkomme ein erschütterndes Gefühl von Ohnmacht bei den Bildern der bombardierten ukrainischen Städte, der verängstigten Kinder, weinenden Menschen und toten Zivilisten. Die ehemalige Bischöfin der Landeskirche Hannovers bezweifelt, dass mehr Waffen, Aufrüstung und Armeen Frieden schaffen. "Frieden wächst nur mit friedlichen Mitteln", so Käßmann. Sie halte daran fest, auch wenn sie damit lächerlich gemacht werde. Damit spielte sie auf die Bundestagsrede von Friedrich Merz (CDU) an, der Lichterketten, Friedensgebete und Ostermärsche als eine "schöne Sache" bezeichnet hatte. Und so Merz weiter: "Mit Moral allein wird die Welt um uns herum nicht friedlich." Dem widersprach Käßmann in ihrem Beitrag für die Kirchenzeitung und zitierte Volkskammerpräsident Horst Sindermann zum Ende der DDR: "Mit allem haben wir gerechnet, nur nicht mit Kerzen und Gebeten."


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