28.03.2022
Faeser: Kriegsflüchtlinge aus Ukraine auf EU-Länder verteilen

Berlin (epd). Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will eine stärkere Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine gerade in Südeuropa durchsetzen. 

„Offen gesagt: fast alle“, sagte sie dem Berliner „Tagesspiegel“ (Sonntag) auf die Frage, welche Länder in Europa mehr Menschen aufnehmen müssten.

Es gebe nun die erste Zugverbindung von Rzepin nach Lyon in Frankreich. „Das bauen wir aus.“ Griechenland habe angeboten, „dass sie Menschen aufnehmen, die per Flugzeug kommen“. Am Montag beraten demnach die EU-Innenministerinnen und Innenminister darüber.

Nach der Einigung auf ein solidarisches, schnelles, unbürokratisches Verfahren zum Schutz Geflüchteter in allen Staaten der Europäischen Union, müsse nun die Umsetzung folgen. Auch Spanien und Italien hätten ihre Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen erklärt. „Aber sie brauchen die Verkehrsverbindungen, die wir jetzt schaffen.“

Faeser lehnt die von der CDU geforderte Registrierung aller vor dem Krieg in der Ukraine geflüchteten Menschen in Deutschland ab. „Wir reden vor allem von Kindern und Frauen, die tagelang auf der Flucht sind, die in der Kälte an der polnischen Grenze ausharren mussten.“ Die SPD-Politikerin wies Vorwürfe von CDU-Chef Friedrich Merz zurück, dass man kaum wisse, er ins Land komme. „Die Bundespolizei geht in die Züge, wenn sie über die Grenze kommen, und kontrolliert alle Pässe. Wer keinen Pass hat oder aus einem Drittstaat kommt, wird erfasst und registriert.“ Beim Busverkehr sei das schwieriger, weil der oft privat organisiert ist.


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar