14.03.2022
UN-Organisation warnt vor Hungerkatastrophe in der Ukraine

Berlin (epd). Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (UN) warnt vor einer Hungerkatastrophe in der Ukraine.

In den umkämpften Städten werde es immer schwieriger Nahrungsmittel und Trinkwasser zu den Menschen zu bringen, sagte der Leiter des Berliner Büros des Welternährungsprogramms (WFP), Martin Frick, am Samstag im RBB-Inforadio.

Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine rechne das Welternährungsprogramm damit, dass mindestens drei Millionen Menschen in der Ukraine, Hunger leiden müssen, wenn sie nicht zusätzlich mit Lebensmitteln versorgt werden. „Und dauert dieser Krieg noch länger, kann diese Zahl noch höher werden“, sagte Martin Frick.

Die Ernährungslage in Ukraine werde von Tag zu Tag schlimmer: „Die dauernden Bombardements und die Zerstörung von Infrastruktur bedeuten auch, dass die zivile Lebensmittelverteilung immer mehr beeinträchtigt ist, manchmal auch schon zusammenbricht.“

Das Welternährungsprogramm baue derzeit drei Logistikzentren im Westen der Ukraine auf. Außerdem versuche die UN-Organisation, Lebensmitteldepots in Städten vorzubereiten, die demnächst von der russischen Armee angegriffen werden könnten. „Wir versuchen alles, um an die Menschen heranzukommen“, sagte Frick.

Dabei wirke sich der Krieg in der Ukraine auch auf die weltweite Ernährungssituation aus. „13 Millionen Tonnen Weizen und 16 Millionen Tonnen Mais können durch den Krieg in der Ukraine nicht exportiert werden“, sagte UN-Mitarbeiter. Besonders im Nahen Osten und in Nordafrika, wo Länder stark von Weizenimporten abhängig sind, seien die Preise für Weizen deswegen schon um bis zu 70 Prozent gestiegen.


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