01.09.2020
gegensteuern

Spontaneität schlägt Planung. Momentan kann man ohnehin nur Reagieren. Stimmt das oder können wir bewusst gegensteuern, wenn Dinge sich negativ entwickieln?

Wer dieses Jahr eine Veranstaltung geplant hat, musste sehr wahrscheinlich mit Verschiebung, Ausfall oder dramatischen Anpassungen leben. Viel wurde abgesagt, anderes zum virtuellen Online-Event umgeplant. Und auch bei Planungen für die zweite Jahreshälfte ist unsicher, was wann gangbar sein wird.

Es stimmt, in der aktuellen Situation lernen wir ganz neu, spontan zu reagieren, neue Situationen anzunehmen und gewohnte Wege durch neue Konzepte zu ergänzen. Einiges als Provisorium, anderes wird sich vielleicht auf Dauer anpassen. In jedem Fall ist es ratsam, genau zu prüfen, welche Anpassung langfristig hilfreich sein kann und wo wir aus der Krise lernen können.

Viele Meetings können problemlos online stattfinden statt stundenlang durch die Lande zu fahren. Verkündigung kann in vielfältigerweise auch digital stattfinden, auch wenn der entscheidende Gefühlsfaktor einer vor-Ort-Begegnung kaum zu ersetzen ist. Aber scheinbar segeln wir mit traditionellen Gottesdiensten auch an Menschen vorbei, die sich über eine passende Online-Ansprache freuen würden. Vielleicht ist es dran, neu Kurs zu setzen, um in einer sich wandelnden Realität ans Ziel zu kommen.

Und manchmal merken wir sogar, dass etwas richtig falsch läuft. Wenn gesellschaftliche Fürsorge für die Schwachen ausgehöhlt wird. Wenn in digitalen Medien offensichtlich manipulative oder falsche Aussagen geteilt werden. Oder wenn Christen bösartig gegeneinander kämpfen statt miteinander um gemeinsame Standpunkte zu ringen. Dann ist es dran, gegenzusteuern, um den falschen Kurs zu verlassen. Durch demütiges Eintreten für Notleidende. Durch deutliche aber wertschätzende Kommentare. Oder durch weise Mediation im Streit.

Gut zu wissen, dass Gott uns wie ein Kompass leiten will und uns dennoch das Steuer überlässt, damit wir selber entscheiden, in welche Richtung die Reise geht. Lasst uns also mutig losschippern, neue Welten kultursensibel erkunden und miteinander unterwegs zu den Menschen sein, die dort schon leben.

Eine gute Fahrt wünscht
Karsten Kopjar, EKM SocialMedia-Koordinator

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