07.04.2017
Gottes Zeit feiern

"Alles hat seine Zeit" lesen wir in der Bibel. Gut, wenn wir uns für alles, die nötige Zeit nehmen können!

Schon im Schöpfungsbericht erleben wir einen Gott, der sich aktiv um Tiere, Pflanzen, Menschen und Gestirne kümmert, aber auch eine Ruhephase reserviert. Ich lese das als Ermutigung nach getaner Arbeit auch mal Auszuruhen, zu entspannen, zu genießen. Zurückzuschauen und sich zu freuen - aus der Reflexion heraus dann nach vorne zu schauen, um weiterzumachen, aber dazwischen eben auch das bewusste Sein im Hier und Jetzt. Schön, wenn wir jede Woche einen Ruhetag haben können!

Auch zwischen Karfreitag und Ostersonntag ist ein Tag Pause. Große Trauer und große Freude sind wichtig, aber damit beides gewürdigt wird, brauchen wir auch den leeren, unbelegten Karsamstag.

Die Internetgesellschaft dreht sich ja meist ohne Rücksicht auf Ruhezeiten, Ladenschluss und geistliche Rhythmen immer schneller. Wer nicht dabei ist, scheint zurückzufallen. Aber die Erfahrung lehrt uns: Wer auch mal Pause macht, der erreicht letztlich mehr im Leben. Wer auch mal abschaltet, der hat dann auch was zu sagen, wenn er wieder dabei ist. Egal ob online oder offline tut es gut, sich nach Gottes Zeitplan auszustrecken, der uns nicht auslaugt, sondern der uns freisetzt. Frei zu guten Taten und Kreativität, frei zu gesellschaftlichem Engagement, frei von Furcht und Fremdbestimmung und frei vom Zwang der Selbstoptimierung.

Gerade, wenn wir über #DigitaleKirche - also christliches Leben im Internet als Ergänzung zur physichen Welt - reden, müssen wir uns manchmal von überzogenen Vorstellungen freimachen, damit wir befreit leben und andere Menschen in christliche Freiheit hinein leiten können. Ostern ist eine gute Zeit, um darüber nachzudenken, wie wir leben wollen. Wann und wo treffen wir andere Menschen. In der Karfreitagsandacht? Beim Osterfrühstück? In der Natur, beim Sport oder in der digitalen Welt? Eins ist nicht besser oder schlechter als das andere, aber eine weise Kombination aus vielem hilft uns, den Rhythmus nicht zu verlieren und im Überangebot nicht unterzugehen. Ich versuche daher, an den Feiertagen bewusst mal zur Ruhe zu kommen. Wer macht das noch? Schreibt es uns, per Mail oder auf Facebook. Ich bin gespannt!


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