10.06.2016
Kirche und Fußball?

24 Mannschaften wollen herausfinden, welches Land in Europa am besten Fußball spielen kann. Eigentlich keine große Sache, oder?

Fußball begeistert Menschen. Das liegt wohl daran, dass viele Jungs von klein auf selber gekickt haben und es auch bei Erwachsenen noch eine große Verbundenheit gibt. Sei es als Freizeitathlet oder als Sofasportler bei der wöchentlichen Sportschau. Fußball setzt Emotionen frei, schafft Verbindungen und lässt echte Gemeinschaft erfahren.

Für manche Christen ist Fußball auch ein Feindbild: Jugendliche, die sonntags eher auf den Sportplatz als in den Gottesdienst gehen, werden schief angeschaut und auf volle Stadien mit lauthals mitsingenden Männern (!) kann so mancher Pfarrer eifersüchtig werden. Dazu kommen zahlreiche Stimmen, die quasi-religiöse Systeme in Fanclubs erkennen und ein Fifaboss, der Fußball als neue Weltreligion feiern möchte.

Was also tun als Kirche? Fenster zu und einen Monat fasten und beten? Das wäre sicherlich auch eine Möglichkeit, aber keine weltoffene. Selbst, wenn man sich für die Spiele garnicht interessiert: Fenster auf und mit den Menschen ins Gespräch kommen ist eher der Auftrag der Kirche. Dabei darf man auch kritisch anfragen, ob die immensen Summen für TV-Rechte und Merchandising gerechtfertigt sind oder ob bei internationalen Turnieren die soziale Gerechtigkeit stärker im Fokus stehen sollte. Wer dabei ist, kann mitreden, kann Themen setzen und zuhören, was andere zu sagen haben. Und wer dabei ist, kann auch ganz biblisch mit den Menschen feiern, fröhlich sein und davon erzählen, was für Christen Grund zur Freude ist. Vielleicht lernen wir dann wieder, echte Freude auszudrücken und kirchenferne Menschen lernen, uns ernst zu nehmen, weil wir auch fröhlich sein können...

Wir wünschen allen eine gesegnete EM! Denen, die selber spielen, denen, die begeistert zuschauen und denen, die einfach so mitfeiern.
Kirche und Fußball? Lasst uns feiern!

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