04.06.2017
Neues entsteht

Jesus ist weg - aufgefahren in den Himmel.
Die Jünger sind allein, verunsichert, am Warten.
Doch dann passiert etwas wunderbares.

Der Himmel bricht auf, wie bei der Taufe Jesu. Damals sprach Gott und allen wurde klar, dass da etwas außergewöhnliches passiert. Eine Taube war das Symbol der Zusage geworden. Und auch Pfingsten sind Tauben ein Symbol für den Geist Gottes, der den grobsozialen Fischer Petrus zum vollmächtigen Prediger macht und auch bei den internationalen Gästen alle Sprachbarrieren überwindet. Manche haben die Begeisterung der Jünger auch mit einem alkoholischen Rausch verglichen, so enthusiastisch haben sie von ihrer Gotteserfahrung berichtet. Und selbst kritische Beobachter konnten das Feuer spüren, das sie befähigte, für alle verständlich zu reden. So entstand eine vielfältige geistliche Gemeinschaft, die vorher noch nicht da war.

Wie ist das bei uns heute? Hat Jesus sich aus der Kirche verabschiedet und wir warten noch auf die Ausgießung des Geistes? Oder hat sich die Be-Geist-erung einfach mit der Zeit abgenutzt? Sind wir gesetzter, reflektierter und akademischer geworden? Ist es am Ende sogar gefährlich, wenn einige zu impulsiv neue Impulse aufnehmen und emotionale Effekte in die etablierte Glaubenspraxis integrieren? Kirche ist ein großes Traditionsunternehmen, das Gutes bewahrt und gleichzeitig Innovation hervorbringen kann, solange Gott im Vorstand sitzt.

Der Geist Gottes weht wo er will und er lässt sich von uns nicht einsperren. Ich mag es, selber nachzudenken, genau zu prüfen, was trägt, was weiter bringt und wo Gefahren lauern. Ich mag es aber auch, einfach mal abzuheben, wie ein Vogel. Sich im Wind Gottes treiben zu lassen dahin wo er mit uns hin will, ohne vorher jeden Schritt festgelegt zu haben. Dann kann man den Bodenständigen begeistert von den neuen Ideen erzählen, sich durch wohlwollend kritische Rückfragen erden lassen, um sich am Ende gemeinsam als Kirche in eine gute Richtung zu entwickeln.

Gerade in den sozialen Medien im Internet gibt es viele innovative Vordenker, die weit oben ihre Kreise ziehen. Pioniere, die sehen, was möglich wäre oder wie Kirche für die Digitale Gesellschaft des 21. Jahrhunderts relevant sein kann. Gleichzeitig werden in der sich schnell wandelnden Onlinewelt mitunter unbemerkt elementare Freiheitsrechte gegen kostenlose Apps eingetauscht. Wenn Neues entsteht muss man gut aufpassen, was da entsteht! Ich freue mich, wenn Vordenker und Bewahrer produktiv ins Gespräch kommen und wir ein kritisch denkender und motiviert vordenkender Teil des Systems bleiben. Zum Wohle der Menschen, zur Ehre Gottes und als Erben einer freiheitlichen Reformation.

Karsten Kopjar, SocialMedia-Koordinator

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