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20.10.2017
20171026

Als Kinder hatten wir große Freude an dem Laub. An den bunten Blättern, die von den Bäumen fielen. Wir sammelten sie, fädelten sie auf und hängten die Blätterketten in die Wohnung und in die Schulklasse.
Wir harkten das Laub zu großen Haufen und - Juchhe! - wir sprangen zusammen hinein. Oder wir suchten in Laubhaufen, die schon eine Weile lagen, nach Igeln und kleinen Tieren.

Wenn ich jetzt morgens meine Runde drehe, sind überall die Laubbläser am Werk. Mit großem Lärm blasen sie die bunten Blätter zusammen, damit sie sogleich abtransportiert werden können. So bleiben die Bürgersteige sauber und sicher. Denn es könnte ja regnen. Dann bilden die nassen Blätter eine rutschige Fläche. Menschen stürzen, brechen sich Beine und Arme. Alles einsehbar. Und doch: Schade!

Denn die Blätter gehören für mich zum Herbst. Der Sturm muss sich ja irgendwo austoben können. Und wenn die Sonne scheint, fängt das bunte Laub an zu leuchten. Dann fühle ich: Das Leben ist schön. Auch im Herbst. Die bunten Blätter sind für mich ein letztes Feuerwerk der Natur, bevor die Kälte, das Eis und der Schnee alles starr werden lassen.

Und ich singe mit dem Beter in der Bibel: „Gott, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet und die Erde ist voll deiner Güter.“ (Ps. 104,24)

Freut sich Hans-Jürgen Kant, Superintendent in Halle


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