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02.04.2024
Alles nur geschenkt

„Oma, Oma, du hast ja was ganz Tolles in deinem Garten“, ruft mein Enkel Theo mir schon von weitem zu. „Ganz viele gelbe, richtig große Schneeglöckchen, die sind so schön!“
Ich fand diese Beschreibung von Osterglocken durch ihn wunderbar und seine Freude darüber war unüberhörbar.
Meine Erklärung des botanisch korrekten Namens nahm er gelassen zur Kenntnis. Ob sie ihn überzeugt hat, das weiß ich nicht.

Aber seine Freude über das Wunder der herrlichen Osterglocken habe ich immer noch in meinem Herzen.
In der Woche vorher im Supermarkt hatte mich eine kleine Begegnung am Rand sehr beschäftigt:

Eine chic gekleidete Frau nimmt ein Bund Osterglocken in die Hand und sagt zu ihrem Partner: „Schau, es gibt diese Dinger wieder, aber die sehen ja so kraklig aus und verblühen so schnell.“
Ihr Partner antwortet: „Dann lass das Gestrüpp doch hier.“

Mich hat diese Geringschätzung betroffen gemacht.
Jesus sagte einmal zu seinen Jüngern: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Reich Gottes kommen.“
Von dieser unmittelbaren Freude der Kinder sollten wir uns anstecken lassen.

Es ist nicht so wichtig, dass wir alle Blumennamen korrekt kennen.*
Aber uns nicht an dem Wunder der Schöpfung zu erfreuen, wie die Kinder, das ist richtig falsch.
Es ist eine Geringschätzung der Natur, die uns schnell vergessen lässt, wie sehr wir auf sie angewiesen sind.
Und es nimmt uns die Lebensfreude.

Schauen sie genau hin, was ihnen Schönes heute alles draußen begegnet an Osterglocken, Tulpen, Scilla, blühenden Mandelbäumchen und alle den Frühlingsüberraschungen der Natur.
Alles ein Geschenk!

Meint

Pfarrerin Renate Höppner aus Magdeburg


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