Angedacht, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

27.09.2018
Angelacht

Zehn Monate ist unser Enkel Richard Benjamin inzwischen. Im August wurde er in Leipzig getauft. Jedes Mal, wenn ich ihn sehe, freue ich mich. Ich kann entdecken, was er Neues gelernt hat und wie er neugierig in die Welt schaut. Inzwischen krabbelt er auf das zu, was er sehen und anfassen will. Zieht an der Tischdecke und an meiner Brille. Und kennt noch keine Furcht.

Du bist ein richtiger Richard Löwenherz, denke ich. Mutig und tapfer. Ja, so einer sollst du nach Möglichkeit dein ganzes Leben bleiben.

Ich greife ihm unter die Arme, hebe ihn hoch und lass ihn über meinem Kopf fliegen. Er schaut auf mich drauf und lacht. Strahlt mich von oben her an.

Was für ein Glück ist so ein kleiner Mensch, denke ich. Wie gut es mir tut, so angestrahlt zu werden! Diese Freude und Lebenslust zu spüren.

Manchmal stelle ich mir Gott so ähnlich vor: einer, mich anstrahlt. Der mir ins Herz lacht. Der sein Angesicht leuchten lässt über mir. Der mir Segen schenkt, mich aufblühen und wachsen lässt.

Wenn ich das spüre, trage ich dieses Strahlen weiter. Lache in die Welt, weil ich selber mit Freude und Liebe angeschaut werde.

Ich weiß: das Leben ist nicht immer nur eitel Sonnenschein. Manchmal kommen auch schwere Tage und nichts will gelingen. Aber dann will ich an das Lachen meines Enkels denken und an Gott, der mich anlächelt und alle meine Wege sieht.

Meint Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle.


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar