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07.08.2023
Balance

Endlich Urlaub! Wir fahren mit dem Rad vorbei an hohen Bäumen bis zum Strand. Ich spüre, wie der Wald atmet. Wir stehen am Meer und schauen in die Weite. Möwen kreischen. Das Wasser umspielt meine Füße. Wie gut geht es mir!

Anders als den Menschen in der Ukraine. Der Krieg kennt keine Ferien. Mitten in der Sommerhitze kämpfen sie um ihr Überleben. Verteidigen ihre Heimat gegen Soldaten, die Putin in ihr Land geschickt hat. Alle Verträge hat er gebrochen. Die Soldaten wissen nicht, ob sie heute Abend noch leben werden. Denn an jedem Tag sterben hunderte junge Männer an der Front. Und das auf beiden Seiten. Selbst in den Städten weit weg von der Kampflinie detonieren Drohnen und Raketen. Es tobt ein barbarischer Krieg mit Streumunition und Anti-Personen-Minen. Auch jetzt, während ich Urlaub mache.

Klar, ich kann nicht immer daran denken, was an schlimmen Sachen gerade geschieht. Wie sollte ich mich so erholen? Und doch bleibt ein Stachel: Meine Gedanken gehen immer wieder zu denen in Not.

Die Bibel erzählt von Jesus. Er hört zu, er heilt, er ist Menschen nahe, die leiden. Und doch braucht er immer wieder auch Zeit für sich. Für das Gebet, für die Stille, um sich zu ausruhen.

Anders kann ich es wohl auch nicht. Anteil nehmen an dem, was um uns geschieht. Das tun, was mir möglich ist. Und dann auch wieder loslassen, durchatmen, Kraft sammeln.

Meint Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle


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