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31.07.2019
Bauhaus-Kirche

Wo bin ich?

Der Balkon über dem Eingang sieht aus wie die Kommandobrücke auf einem Schiff. Drinnen bunte Glasfenster. Ein Raum mit vielen Stühlen, aber nur mit einem Tisch. Eine Leinwand kann herabgelassen werden; im Keller ein Swimmingpool.

Na, wo bin ich?

In einer Kirche. Nämlich in der Bauhauskirche des Elbingeröder Diakonissenhauses im Harz. Glas, Licht, klare Formen, Funktional. So wie man es vom Bauhaus kennt - dem Gestaltungsstil, der in diesem Jahr 100. Geburtstag feiert, und in Weimar und Dessau sein Zuhause hat.

Vom Bauhausstil inspirierte Kirchen gibt es in Aachen, in Köln, in Leipzig, in Essen. Aber eben auch im Harz. Kirchen neu denken, so etwas finde ich immer sehr spannend.

So verschieden wie wir Menschen, so vielfältig wie unsere Gedanken, Meinungen und unser Glaube, so verschieden sind die Kirchen. Mal erhaben und mal ganz nüchtern; mal düster, mal glänzend; uralt und modern, verschnörkelt und schlicht; frisch renoviert und sehr bedürftig.

Meist ist es nur die Kirche an sich. Aber in Elbingerode gehört ein ganzer Krankenhaus-Komplex dazu, inklusive Schwimmbad.

„Wenn der Pfarrer zu lange predigt, machen wir unter der Kanzel eine Klappe auf, dann geht er baden.“ sagen die Elbingeröder Diakonissen zum Spaß.

Doch tatsächlich ist es effektive Energienutzung. Nachts ist viel Heizungsdampf übrig, davon kann man das Wasser erwärmen. So kam vor 100 Jahren die Idee mit dem Schwimmbad. Und ich finde, das passt:

Das Schwimmen unter der Kirche unterstützt die Heilung. Das Gebet in der Kirche tut der Seele gut.

 

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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