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27.01.2020
Befreiung von Auschwitz

Das Grauen hat einen Namen. Es heißt: Holocaust. Und das bedeutet: 6 Millionen ermordete Juden. Verbrennungsöfen. Die Katastrophe. Das große Unheil, הַשּׁוֹאָה Ha Shoa.

Unfassbares Leid wurde den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in unserem Land zugefügt. Es wurde in seinen abgründigen Ausmaßen sichtbar, als sowjetische Truppen heute vor 75 Jahren das Konzentrationslager Auschwitz befreiten.

Nur ganz wenige Menschen in Deutschland wagten damals das offene Widerwort gegen die Auslöschung der Juden. Einer von ihnen war Helmut Hesse.

Im Sommersemester 1936 studierte er hier an der Martin-Luther-Universität in Halle Theologie. 1943 predigt er in Elberfeld: „Als Christen können wir es nicht länger ertragen, dass die Kirche in Deutschland zu den Judenverfolgungen schweigt.“ Die Gestapo verhaftet ihn. Er stirbt im Konzentrationslager.

Groß ist die Schuld, die das deutsche Volk auf sich geladen hat. Dabei tröstet und ermutigt mich, was Menschen sagen, die das Grauen überlebt haben: „Als Nachgeborene seid Ihr nicht verantwortlich für das, was geschehen ist. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon!“

Lasst uns alles tun, dass bei uns nie mehr der Hass die Oberhand gewinnt. Denn er grenzt aus, zerstört und tötet. Lasst uns der Liebe Raum geben: Sie befreit, öffnet Menschen für andere und schenkt neues Leben.

Wünscht sich Hans-Jürgen Kant, Superintendent in Halle


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