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23.08.2021
Beinahe

Die olympischen Spiele in Tokio sind zuende; in wenigen Tagen beginnen die Paralympics.

Im Rückblick fällt mir nur ein Wort ein: beinahe!

Beinahe hätte es zu einem Medaillenplatz gereicht.

Beinahe wäre der Einzug ins Finale gelungen.

Beinahe hätte der Stabwechsel geklappt.

Von Ausnahmen abgesehen war vieles nur beinahe.

Es tut mir leid für die Sportlerinnen und Sportler, die ihr gesamtes Leben auf den Erfolg ausrichten;

den richtigen Erfolg - nicht nur beinahe.

Ich ahne nur, wie anderswo das Beinahe um jeden Preis vermieden wird; die Trainingsmethoden, um sicher zum Erfolg zu kommen, müssen brutal sein.

Gleichzeitig will ich nicht hoffen, „beinahe“ gilt auch anderswo:

Beinahe hat der Operateur das richtige Bein behandelt.

Beinahe hat der Lokführer das Signal richtig erkannt.

Beinahe genügt nicht. 

Es muss richtig sein. 

Bei den Sportlern sieht die Welt zu, wenn es nur beinahe klappt. 

Im Alltag sind wir alle ganz allein dafür verantwortlich.

Das ist anstrengend, fordernd, belastend – aber nicht zu ändern.

Mit der Bitte zu Gott, mir genau dafür die Kraft zu geben, beginnt seit Jahrzehnten mein Tag.

Bisher hat es gut geklappt – meistens. 

Manchmal nur beinahe; aber dann war es nicht wichtig. 

Wollen Sie es auch mal versuchen?  

Nur zu! Jetzt sofort! 

Sonst bleibt es beim Beinahe – wäre doch schade.

Ganz sicher grüßt aus Dessau

Joachim Liebig


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