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02.04.2021
Bleiben Sie der Liebe treu

Was für ein Anblick! Was für eine Karikatur von König, wie er Meter um Meter durch die Stadt gepeitscht wird! Ein viel zu großer Purpurmantel verhüllt nur dürftig seinen geschundenen Leib. Eine Krone aus Dornen haben sie ihm tief in die Stirn gepresst. Das Kreuz, an das sie ihn gleich schlagen werden, muss er selber schleppen. So grausam, ich will gar nicht hinschauen! Keiner hilft ihm. Einen zwingen sie, das Kreuz ein paar Meter mitzutragen.

Die Menge johlt, die Menge gafft und keift, die Menge spuckt Verachtung. Gold, Weihrauch und Myrrhe gab es zur Geburt. Jetzt gibt es Schläge. Die Jubelrufe haben sich in wüste Beschimpfungen verwandelt. Zusammen können Menschen schwach und böse sein, sie lassen sich gehen, rufen dummes Zeug. Weil sie es können.

Zum Feind des Volkes zu werden, ist leicht. Menschen suchen Sündenböcke und Menschen finden Sündenböcke. Und sie sind bereit den Tod zu fordern: Kreuzigen! Kreuzigen! Damals wie heute.

Am Ende stirbt einer für alle. Am Ende stirbt Jesus unschuldig. Seitdem ist klar: Volkszorn und Wut lügen, wenn sie den Tod fordern. Niemand ist des Todes schuldig.

Und Jesus betet sterbend am Kreuz: „Vater, vergib ihnen“ Am Ende bleibt nur die eine übrig: die Liebe. Und die ist sich treu.

Bleiben auch Sie der Liebe treu!

Sagt Friedrich Kramer, Evangelischer Bischof in Mitteldeutschland


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