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31.10.2021
Deine Sprache verrät dich

Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.
Alte Weisheit. Ebenso wie die hier: Hochmut kommt vor dem Fall.
Oder: Etwas auf Sand bauen - alles Redewendungen aus der Bibel.
Dass sie zu geflügelten Worten wurden, verdanken wir Martin Luther und seiner
Bibelübersetzung. 500 Jahre ist das jetzt her. Luther befand sich in Lebensgefahr.
Auf der Heimreise vom Reichstag zu Worms 1521 wurde er schließlich zum Schein
überfallen und auf der Wartburg in Sicherheit gebracht. Die unfreiwillige Auszeit
nutzte er, um zunächst das Neue Testament, den 2. Teil der Bibel, aus dem
Griechischen ins Deutsche zu übersetzen. Wortgewaltig, lebendig und für jeden
verständlich. Luther wollte die biblische Botschaft unters Volk bringen und läutete
mit seiner Übersetzung außerdem die „Geburtsstunde“ unserer heutigen Sprache
ein.
Auch 500 Jahre nach Luther ist das Thema „Sprache“ auf der Tagesordnung.
Wie abwertend und hässlich Menschen ihre Meinung in der Öffentlichkeit und in den
sozialen Medien äußern – unglaublich! Deine Sprache verrät dich denke ich dann.
Übrigens auch eine Formulierung aus der Bibel.
Ein Projekt im Rahmen des Jubiläums hat mich deshalb besonders angesprochen.
Eisenacher Schülerinnen und Schüler widmen sich den Fragen von Gewalt durch
Sprache und Hate-Speech im Internet. Find ich gut.
Vergeude deine Energie nicht im Hass. Sag deine Meinung und sag sie respektvoll.
Das hilft allen.
Einen gesegneten Reformationstag wünscht Ihnen Pfarrerin Christina Lang, Ev.
Kirchengemeinde Naumburg


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