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Der radelnde Mönch

Seit Anfang des Monats rasen die Sportler wieder durch Frankreich. Die Tour de France ist in vollem Gange. Nach den Doping-Skandalen der vergangenen Jahrzehnte hat das Interesse an der Tour stark nachgelassen, dabei hat sie schon beeindruckende Menschen hervorgebracht.

Einer von ihnen würde heute am 18. Juli seinen 108. Geburtstag feiern: Gino Bartali – einer der erfolgreichsten italienischen Radrennfahrer überhaupt. Die Tour de France gewann er das erste Mal 1938.

Vor einigen Jahren wurde Gino Bartali noch wegen einer anderen Leistung geehrt: In den 1930er und 1940er Jahren engagiert sich Bartali in der italienischen Untergrundbewegung. Als Fahrradkurier schmuggelt er auf seinen vermeintlichen Trainingstouren Ausreisepapiere. Damit rettet er über 800 Menschen das Leben.

Über sein Engagement schweigt Bartali selbst zeitlebens. Seinen Kindern verbietet er, darüber zu sprechen. Und gegen die Ausstrahlung eines Filmes über seine Geschichte wehrt er sich, weil dieser von den vielen namenlosen Rettern ablenken würde.

2013 – er selbst war da längst verstorben – verleiht ihm die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad VaShem dann den Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“.

Bei vielen Italienern heißt er nur „der radelnde Mönch“, denn Bartali war ein Laienbruder des Karmeliten-Ordens. Von sich selbst sagte er: „Fahrradfahren war mein Beruf, ich musste ihn machen. Ich habe ihn damals denen zur Verfügung gestellt, die es brauchten.“

Conrad Krannich, Reformierte Gemeinde, Magdeburg  

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