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05.09.2023
Dundun und der Heilige Geist

Ein heißer Tag in Bagamoyo in der Nähe von Dar es Saalam. Mit einer kleinen Reisegruppe besuchte ich im letzten Jahr diese tansanische Stadt innerhalb eines Bildungsprojektes. Zwei Musiker waren dabei. Sie hatten Saxophon und Geige im Gepäck und wollten mit afrikanischen Künstlern musizieren. In einer Turnhalle warteten diese auf uns, mit einer Dundun - Trommel, einem Daumenklavier und mit einer Marimba. Das ist wie ein Metallophon, aber aus Holz. Shabaan, der Leiter der Gruppe, ist praktizierender Moslem.  Er begann und lockte mit Trommelklängen in ein musikalisches Abenteuer. Das Saxophon stimmte ein, die Geige suchte ihren Platz. So ging es weiter. Kinder aus der Nachbarschaft schlichen neugierig in den Raum und hörten gebannt zu. Es war eine wunderbare Atmosphäre!

Am Ende fragte ich Shabaan, ob wir noch gemeinsam beten könnten. Ohne Umschweife stimmte er zu. Er betete in arabisch zu Allah und ich in Deutsch zu Gott.  Wir spürten, unsere Gebete gingen in dieselbe Richtung. Sie wendeten sich dankbar dem zu, der unserem Leben mehr schenkt, als wir selbst machen könnten.

Unlängst fragte ich den Saxophonisten: „Was bedeutet dir die Kirche, die du doch oft kritisierst?“. Da kam er sofort auf die Musik in den Kirchen zu sprechen.  „Ich liebe es,“ sagte er, „dass die Musik dort wertgeschätzt wird als eine besondere Sprache Gottes. Und besonders schön ist es, wenn Gott auch durch meine Musik reden will.“

Schöne Klänge für den Tag wünscht Gabriele Herbst, Pfarrerin in Magdeburg


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