Ein Mensch ist ein Mensch
Ein Mensch ist ein Mensch, ist ein Mensch, ist ein Mensch.
Etwa 60-70% Wasser, dazu 15-20% Eiweiße. Ungefähr genauso viel Fette, 6% Mineralstoffe und vielleicht 1% Kohlenhydrate. Das wars.
Wir haben Arme und Beine, Hände und Füße, einen Rumpf, einen Hals und einen Kopf. Wir haben ein Herz und eine Seele.
Wir haben Haare und Nägel, können hören und sehen, riechen und schmecken, fühlen und sprechen.
Aber was macht uns zu Menschen?
Über acht Milliarden Mitmenschen leben auf der Erde. Ich kenne nur einen winzigen Bruchteil von ihnen. Manche besonders gut, viele oberflächlich. Etliche nur mit Namen.
Wir leben miteinander, lernen voneinander, lachen vielleicht übereinander. Sehnen uns nacheinander, lieben oder hassen einander.
Hassen wir wirklich einander? Oder wird uns nur gesagt: das sind Feinde, die sind eine Gefahr. Denn die sind anders…
Im Grunde sind wir uns alle ziemlich gleich:
Wasser, Eiweiss, Fette, Mineralstoffe und Kohlenhydrate.
Und doch einzigartig.
Geschaffen mit unseren Eigenheiten, mit unserem eigenen Charakter, unserer Herkunft und Kultur. Das suchen wir uns nicht aus, das ist keine persönliche Leistung.
Anderes ist angelernt: sich zu unterscheiden, sich zu verachten, übel voneinander zu denken, Böses zu unterstellen, neidisch zu sein, sich abzugrenzen, einander weh zu tun.
Aber genauso können wir lernen zu lieben, zu akzeptieren wie wir sind und was wir sind.
Der Mensch ist ein Mensch, ist ein Mensch, ist ein Mensch. Nichts anderes. Am Ende bleiben vielleicht dreieinhalb Liter Asche übrig. Und das, was von uns gesagt wird: was für ein Mensch wir waren.
Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg