Heute ist wieder Feiertag – zur Freude fast aller Bürger in Sachsen-Anhalt und zum Ärger mancher Finanzminister! Dass der 6. Januar ein Feiertag ist, freut nicht nur evangelische oder katholische, sondern auch viele orthodoxe Christen bei uns, nämlich die, die nach dem alten Julianischen Kalender, der um dreizehn Tage versetzt ist, Weihnachten feiern. Z.B. orthodoxe Ukrainerinnen, die vor dem brutalen russischen Angriffskrieg geflohen sind und bei uns Schutz gefunden haben. Vielen Frauen und alten Menschen ist aber gar nicht zum Feiern zumute, auch wenn sie sich sicher freuen, dass ihre Kinder die Geschichte von der Geburt Jesu im Stall zu Bethlehem singen – die typischen Koliadka – und sie dann gemeinsam sich an der leckeren Kutia, dem Borsch und den Vareniki freuen. Ich war letztes Jahr eingeladen zu einem orthodoxen Weihnachtsgottesdienst, in dem Gläubige aus der Ukraine, aber auch aus Rußland, Georgien und dem Baltikum gemeinsam feierten. In der Predigt wurde der Krieg als Wurzel allen Übels und als Brudermord genannt, und die Bitte um Frieden war eindringlich und stark. Möge Gott die Gebete um Frieden in der Ukraine erhören und den kriegslüsternen Despoten an der Moskwa in die Parade fahren. Damit wieder Frieden auf Erden werde. Überall.

Ihr Johann Schneider evangelischer Regionalbischof aus Halle