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Halle wird bunt

Händel, Francke, Luther. Bedeutende Namen sind mit der Stadt Halle verbunden. Was wenige wissen: Hier lebte eine Zeitlang auch der erste Mensch afrikanischer Abstammung, der an einer deutschen Universität studiert, promoviert und als Dozent gelehrt hat: Anton Wilhelm Amo. Er kam aus Ghana.

Das ist fast 300 Jahre her. Als er noch ein Kind war, wurde er als Sklave an den herzoglichen Hof in Braunschweig verkauft. Dort erhielt er zunächst Privatunterricht. Als Erwachsener studierte er an der Universität Halle. 1729 schrieb er eine Arbeit über die Rechte der verkauften Sklaven in Europa. Dann starben seine Gönner. Vorurteile wegen seiner Hautfarbe machten ihm das Leben schwer. Amo kehrte schließlich mittellos nach Ghana zurück.

Heute leben in Deutschland mehr als 1 Million Menschen afrikanischer Abstammung. Sie sind Teil einer 400jährigen Einwanderungsgeschichte. Dennoch sind sie besonders häufig rassistischer Gewalt ausgeliefert. Das musste auch der aus dem Senegal stammende Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby erfahren. 34 Jahre lebt er nun in Halle. Nachts wurde hier sein Büro beschossen. Ich war schockiert. Was für Dummbatzen, die so etwas tun! Ihnen muss schnell das Handwerk gelegt werden.

Halle soll eine offene, bunte Stadt sein. Anton Wilhelm Amo hat damals dafür den Anfang gemacht.

Meint Hans-Jürgen Kant, Superintendent in Halle.

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