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29.08.2022
Menschen wie du und ich

Maria, Paulus oder Petrus – niemand weiß, wie diese Heiligen ausgesehen haben. Auch nicht die Künstler, die sie später malten. Augen und Ohren, Haaransatz und die Lippenform wurden frei gestaltet, manchmal haben irgendwelche Menschen Modell gesessen. Also hängen eigentlich völlig unbekannte Personen in den Galerien und an den Kirchenwänden als Heilige. Sie werden betrachtet, bestaunt und verehrt. Sie zeigen, was die Bibel erzählt.

Der in Erfurt aufgewachsene Michael Triegel hat nun einen stark beschädigten Hochaltar Cranachs mit neuen Bildnissen versehen. Man sieht im Naumburger Dom Maria und das Jesuskind umgeben von einer bunten Personenschar.

Triegels Tochter hat für Maria Modell gestanden, seine Ehefrau ist das Vorbild für Anne, die Mutter Marias. Ein italienischer Junge inspirierte den Künstler zum Heiligen Mauritius, Petrus trägt ein Basecap und ist tatsächlich ein römischer Bettler. Paulus ist ein Rabbiner, den Triegel an der Klagemauer in Jerusalem entdeckt hatte. Alles ganz normale Leute, wir könnten sie auf der Straße treffen.

So sind Heilige – damals und heute. Es sind Menschen, die das Glück und die Sorge erleben, Mutter zu werden, wie Maria - oder eine Oma zu sein, wie Anna. Es geht um Menschen in Freude und Not - und um ihre Suche nach Antworten; um Menschen mit Visionen und mit wunderbaren Gaben. Es geht um dich und um mich.   

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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