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02.04.2023
Palmsonntag

Die Menge hat sich versammelt. Die Menschen stehen an der Straße.
Nicht alle wissen ganz genau, was eigentlich passieren soll.
Wichtig soll es sein.
Die Spannung steigt. Gerüchte schwirren durch die Menge.
Mit der Hitze des Tages steigt die Spannung.
Und dann kommt er: zunächst enttäuschend unauffällig.
Keine Garde voran; keine Musikanten.
Im Gegenteil: Auf einem Esel reitet er. Seine Freunde folgen ihm
Zunächst ist es still. Dann ruft einer: Der Messias, der Retter, der König!
Die aufgestaute Spannung entlädt sich in einem Schrei der Menge:
Der König! Er wird uns retten! In hysterischer Verzückung sinken die Ersten zu Boden.
Einige reißen sich die Kleidung vom Leib und werfen sie dem Esel vor die Hufe.
Andere schlagen Palmzweige und bilden damit eine Gasse für IHN – und seine Freunde.
Die Menge tobt – zu allem bereit.  Er müsste nur ein Wort sagen; eine Geste würde genügen und er wäre der Anführer der tobenden Masse.
Aber … er schweigt; sieht sich um; wirkt seltsam abwesend; traurig.
Jesus zieht in Jerusalem ein. Die tobende Menge wird sich zerstreuen und … wenige Tage später genauso laut seinen Tod fordern.
Enttäuscht, weil Jesus nicht der starke Mann ist, den sie wollten. Enttäuscht, weil er so anders ist.
Einen Gott hatten sie sich irgendwie glanzvoller vorgestellt.
Weg mit ihm, so werden sie sagen.  ….

Mit Blick für die Not dieser Tage grüßt aus Dessau
Joachim Liebig


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