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14.11.2022
Wie weit geht Hilfe?

Waffen liefern – ja oder nein? Was ist richtig? Wir diskutieren seit Monaten darüber, auch in der Kirche.

„Frau Lang, warum bekennen Sie sich als Pfarrerin eigentlich nicht noch klarer dazu, dass wir den Ukrainern jetzt auch mit Waffen helfen müssen? Wir können doch die Leute nicht im Stich lassen! Und Putin wird nicht mit der Ukraine aufhören. Wo soll das enden?“

Oder: „Frau Lang, ich finde, die Kirche müsste sich noch klarer gegen Waffenlieferungen aussprechen. Das heizt doch den Konflikt nur noch an. Wo soll das enden?“

Ja, und wissen Sie was? Ich kann beide verstehen.

Zum einen: Ich glaube, Frieden kann´s nur geben, wenn wir selbst friedlich sind, wenn wir hartnäckig das Gespräch suchen. Wie soll man denn Frieden schaffen mit Waffen?

Zum anderen: Wenn mein Nächster, überfallen wird, dann kann ich doch nicht tatenlos zuschauen! Da muss ich doch eingreifen oder Verstärkung holen und versuchen, den Angriff abzuwehren und die Täter in die Flucht zu schlagen. Vor allem, wenn die sich mit Worten nicht von ihrem Angriff abbringen lassen.

Was ist nun richtig? Waffen liefern – ja oder nein? Ich weiß es einfach nicht.

Auf jeden Fall wichtig ist es, dass wir selbst friedlich bleiben, wenn wir über den Frieden reden. Und nicht so aggressiv, wie in vielen sozialen Medien oder Talkshows. Denn der Frieden fängt ja bei uns an.

Dass wir einander zuhören. Weil es gute Argumente für beide Seiten gibt. Über Frieden sprechen – das geht nur, wenn man ihn selbst lebt.

Sehr nachdenklich grüßt Sie Pfarrerin Christina Lang, Ev. Kirchengemeinde Naumburg


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