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08.10.2023
Wunschpunkte

Das Sams hat Geburtstag. Es ist jetzt 50 Jahre alt. Paul Maar weiß viele Geschichten von diesem kleinen Wesen mit den roten Haaren zu erzählen. 1973 erschien der erste Band seiner Kinderbuchreihe.

Damit das Sams kommt, muss Folgendes passieren: Am Montag kommt Herr Mon zu Besuch, am Dienstag ist Dienst, am Mittwoch ist Mitte der Woche, am Donnerstag donnert es, am Freitag ist frei und dann kommt am Samstag das Sams. Und das Sams bringt blaue Wunschpunkte mit. Damit ist alles möglich. Aber wehe, es wird ungenau gewünscht. Da kann mächtig viel schief gehen. Man muss auch genau überlegen, wie man die Punkte einsetzt, denn sie sind irgendwann alle.

Inzwischen ist der 11. Band erschienen. Viele Kinder lieben das freche Sams. Ein Mädchen hat an den Autor geschrieben: „Lieber Paul Maar, immer wenn ich nachts wach liege, hoffe ich, dass das Sams vorbeikommt und ich einen Wunsch frei habe. Und dann würde ich mir wünschen, dass Papa von dieser doofen Frau weggeht und wieder in unsere Familie kommt.“

Aber leider gibt es keine Wunschpunkte. Oder vielleicht doch?

Sind wir nicht selbst lauter Wunschpunkte? Oder sagen wir: ein Wunschpünktchen? Eine Sache ändern. Einen Beitrag leisten. Nicht gleich die ganze Welt retten, aber wir können etwas tun. Die einen können mit den Händen heilen; andere können Häuser bauen; manche können kluge Dinge erfinden; andere helfen Familien miteinander zu sprechen; und wieder andere können richtig gut kochen. Und manche von uns können Kindern trösten. Das sind Gaben, die Gott uns geschenkt hat. Unsere Gaben verschwinden nicht wie die Punkte beim Sams. Und sie wirken nur, wenn wir sie benutzen.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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