Eifersuchtstango
Heute vor 100 Jahren wurde der vielleicht bekannteste Tango zum ersten Mal aufgeführt […].
Komponiert hat ihn kein Argentinier, sondern ein Däne. Dieser Tango ist die Begleitmusik zu einem Stummfilm in Kopenhagen und trägt den Namen „Tango Jalousie“ – Eifersuchtstango. Er wird zum Hit. In über 100 Tonfilmen ist er zu hören, in „Tod auf dem Nil“ mit Peter Ustinov ebenso wie bei James Bond mit Klaus Maria Brandauer. Immer geht es um Eifersucht.
Ein Thema so alt wie die Menschheit. Kain erschlug seinen Bruder Abel aus Eifersucht. Er fühlte sich von Gott zurückgesetzt. Und in der Geschichte vom verlorenen Sohn hält es der brave Bruder nicht aus, dass der Vater sich einfach nur freut, dass sein verloren geglaubter Sohn nach Hause zurückgekehrt ist. Warum denkt er, dass die Zuwendung zu seinem Bruder die Abwendung von ihm selbst bedeutet?
Alle Eltern kennen den Vorwurf, alle anderen Kinder lieber zu haben als das, welches gerade wütend vor einem steht. Vielleicht sagen Sie dann: „Weißt Du, welchen meiner Finger ich am liebsten habe? Ich weiß es nicht, aber wenn ich mir einen klemme, fällt es mir wohl ein.“
Eifersucht ist die Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft, heißt es. Ich kann statt des Leidens auch Freude suchen und mich mitfreuen, Freude teilen und weitergeben. Einen Versuch ist’s wert – probieren wir es aus! Vielleicht gelingt es uns heute?
Einen unbeschwerten Sonntagmorgen wünscht Jan Lemke, evangelisch, aus Erfurt.