Augenblick mal, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

02.10.2022
Erntedank

Zuckerrüben werden noch geerntet und Mais. Ansonsten geht es schon wieder in die Aussaat: Wintergerste, Winterweizen. Der Laie denkt: An Erntedank hätte der Bauer seine Arbeit getan. Aber da irrt er sich.
Erntedank ist trotzdem wichtig, zum Beispiel für Irene Reith aus Vogelsberg. Irene Reith arbeitet seit fast zwanzig Jahren auf dem Hof ihres Mannes im Landkreis Sömmerda. Im früheren Leben war sie Finanzbeamte. Ob die Kollegen das verstanden hätten, frage ich sie: ein sicherer Beamtenjob tauschen gegen eine Arbeit, bei der man letztlich vom Wetter abhängig ist?
„Ich bin ein zuversichtlicher Mensch“, sagt sie. Aber es stimme schon: „Wenn das Wetter mitspielt, sind wir der King, wenn nicht, kann es böse ausgehen.“
Und sie erzählt von diesem Frühjahr und Sommer, einem Jahr, bei dem alles zunächst düster aussah. „Selbst mein Mann, der ein Auge dafür haben müsste, hat gesagt: O o, das wird ein paar Backpfeifen geben.“ Aber die Ernte, die sie einbrachten, die war überraschend gut. Der Himmel hat mitgespielt, obwohl es nicht so aussah.
Für Irene Reith geht es bei Erntedank um die Freude an der Arbeit, die so grundlegend ist. Sie ist dankbar, einen Beitrag leisten zu können. Denn das Essen wächst auf dem Feld und wächst im Stall. Und noch lange nicht in irgendeinem Labor. Und sie dankt dem Himmel, der uns trotz allem wieder versorgt hat.
Auch ich will heute dankbar sein: nicht nur für das, was ich habe, sondern für die Menschen, die daran mitgearbeitet haben. Meint Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar