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26.12.2018
Familienfest bei Greims

Also: Für gewöhnlich ist es etwas chaotisch, wenn unsere ganze Familie zusammenkommt. Wie sind einfach auch viele. Vier Geschwister, mit unseren Familien, auch mit den angelachten Kindern, mittlerweile schon deren Partnerinnen und Partnern, gelegentlich wechselnd, sogar schon drei Enkel sind im Rennen. Titus macht einen Braten, Geli das Gemüse, ich steuere Suppe bei. Stollen kommt bestimmt von Aaron. Vielleicht macht Juliane Nachtisch. Für das Abendessen wird sich sicher Andreas etwas einfallen lassen. Eine große Familie ist praktisch, großartig und manchmal unberechenbar. Immer ist Essen übrig. Wir meinen es halt gut.

Hin und wieder bringt jemand einen Gast mit. Vor zwei Jahren eine im Freiwilligenjahr aus Bolivien.

Es wird viele Geschenke geben, etliche Kalender und sicher und hoffentlich viel Selbstgemachtes. Letztes Jahr: eingelegter Ingwer von Suse, ich liebe ihn.

Und dann singen wir. Henrik hat hoffentlich die Gitarre dabei. Und wir zeigen uns Bilder. Jeder drei Fotos – aus dem letzten Jahr. Und sagen, warum die wichtig sind.

Damit wir über den Geschenkebergen auch uns sehen. Etwas mitkriegen voneinander. Was machst du, was hat dich bewegt?

Damit wir nicht so in Versuchung kommen, unser Herz an Dinge zu heften. Sondern uns sehen und uns freuen, dass wir uns haben. Das ist doch der Sinn von Geschenken, oder?

Und manchmal, wenn ich mich zurücklehne und ein bisschen die Augen zusammenkneife, denke ich: So ist Himmel, dass wir beisammen sind, so wie wir sind. Ein bisschen zusammengewürfelt, ein bisschen durch Gene verbunden, den Rest schaffen Essen und Musik.

Da wohnt Gott.

Ulrike Greim, Weimar.


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